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Was tue ich hier? Sitze weinend auf dem Dachboden. Was eine rührende Geschichte. Niemand versteht mich. Was soll ich schon anderes tun? Es ist Freitag, ich kam gerade von der Schule, wo ich wie immer fürchterlichen Angriffen meiner Mitschüler und Lehrer ausgesetzt war. Wie immer. Es ist erschreckend, ich weiß. Doch was mich mehr erschreckt ist die Tatsache, dass es mir gar nichts mehr tut. Ihre Angriffe ertrage ich, ohne einen Laut von mir zu geben. Es juckt mich keineswegs mehr. Es verletzt mich nicht mehr. Das macht mir Angst.
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Was tue ich hier? Sitze weinend auf dem Dachboden. Was für eine rührende Geschichte. Niemand versteht mich. Was soll ich schon anderes tun? Es ist Freitag, ich kam gerade von der Schule, wo ich wie immer fürchterlichen Angriffen meiner Mitschüler und Lehrer ausgesetzt war. Wie immer. Es ist erschreckend, ich weiß. Doch was mich mehr erschreckt, ist die Tatsache, dass es mir gar nichts mehr tut. Ihre Angriffe ertrage ich, ohne einen Laut von mir zu geben. Es juckt mich keineswegs mehr. Es verletzt mich nicht mehr. Das macht mir Angst.
   
 
Was mir mehr zusetzt ist tatsächlich die Tatsache, dass mich keiner versteht. Ha, wie denn auch? Ich mache ja meinen Mund nicht mehr auf, seit meine Mutter gestorben ist. Na gut, okay. Sie ist nicht wirklich.... tot. Aber gestorben ist sie schon irgendwie für mich. Sie ist schrecklich naiv, hört mir nur selten zu und wenn, dann begreift sie einfach nicht, was ich will. Verstanden werden will ich, ist das denn so schwer? Anscheinend schon. Ich mag meine Mutter, doch was sie so tut, tut mir mehr weh. Sie setzt sich für mich ein, ja, sie liebt mich auch. Das weiß ich. Doch sie zeigt es nicht.
 
Was mir mehr zusetzt ist tatsächlich die Tatsache, dass mich keiner versteht. Ha, wie denn auch? Ich mache ja meinen Mund nicht mehr auf, seit meine Mutter gestorben ist. Na gut, okay. Sie ist nicht wirklich.... tot. Aber gestorben ist sie schon irgendwie für mich. Sie ist schrecklich naiv, hört mir nur selten zu und wenn, dann begreift sie einfach nicht, was ich will. Verstanden werden will ich, ist das denn so schwer? Anscheinend schon. Ich mag meine Mutter, doch was sie so tut, tut mir mehr weh. Sie setzt sich für mich ein, ja, sie liebt mich auch. Das weiß ich. Doch sie zeigt es nicht.
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...und nun gucke ich von unten, mit Tränen in den Augen auf meinen baumelnden, toten Leichnam.
 
...und nun gucke ich von unten, mit Tränen in den Augen auf meinen baumelnden, toten Leichnam.
 
[[Kategorie:Mittellang]]
 
[[Kategorie:Mittellang]]
[[Kategorie:Artikel ohne Bilder]]
 
 
[[Kategorie:Tod]]
 
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Aktuelle Version vom 2. März 2018, 13:30 Uhr

Was tue ich hier? Sitze weinend auf dem Dachboden. Was für eine rührende Geschichte. Niemand versteht mich. Was soll ich schon anderes tun? Es ist Freitag, ich kam gerade von der Schule, wo ich wie immer fürchterlichen Angriffen meiner Mitschüler und Lehrer ausgesetzt war. Wie immer. Es ist erschreckend, ich weiß. Doch was mich mehr erschreckt, ist die Tatsache, dass es mir gar nichts mehr tut. Ihre Angriffe ertrage ich, ohne einen Laut von mir zu geben. Es juckt mich keineswegs mehr. Es verletzt mich nicht mehr. Das macht mir Angst.

Was mir mehr zusetzt ist tatsächlich die Tatsache, dass mich keiner versteht. Ha, wie denn auch? Ich mache ja meinen Mund nicht mehr auf, seit meine Mutter gestorben ist. Na gut, okay. Sie ist nicht wirklich.... tot. Aber gestorben ist sie schon irgendwie für mich. Sie ist schrecklich naiv, hört mir nur selten zu und wenn, dann begreift sie einfach nicht, was ich will. Verstanden werden will ich, ist das denn so schwer? Anscheinend schon. Ich mag meine Mutter, doch was sie so tut, tut mir mehr weh. Sie setzt sich für mich ein, ja, sie liebt mich auch. Das weiß ich. Doch sie zeigt es nicht.

Vielleicht habe ich ja auch nur wieder eine meiner Wahnvorstellungen. Vielleicht übertreibe ich ja auch wieder. Nur wieso verletzt es mich dann so sehr? Ich habe beschlossen, dem ein Ende zu setzen. Nun sitze ich hier auf dem Dachboden. Spinnenweben in den Holzscharrten. Haha, sie könnten auch an meiner Seele hängen. Ich besorgte mir aus dem Angelladen einen Strick. 1.40m ist er lang. Er ist handgeflochten, ziemlich stabil. Ich habe beschlossen, es zu tun.

Nun gut. Wie gehe ich es überhaupt an? Ich las viel im Internet. Wie man sowas macht und so. Doch wirklich eine Anleitung hab ich nicht gefunden. Naja. Ich geh also hin, und mach das so, wie mir mein Deutschlehrer sagte. Strick um den Balken hängen.... eine Schlaufe für den Kopf zusammenknäulen und dann schön den Kopf darein. Leider bin ich handwerklich nicht begabt, also bind ich mir die Schlaufe einfach um den Hals. Soll ich es wirklich tun? Vielleicht, ja. Aber wieso auch nicht? Meine Mutter kommt doch sowieso erst um 23:00 Uhr. Wie immer. Zeit hat sie da eh nicht, mich zu suchen. Sie wird denken, ich bin mit Freunden draußen.

Das Adrenalin schießt, jedoch keine Spur von Angst oder Überlebenswillen. Den haben sie mir alle bereits vor Monaten genommen. Ich freue mich darauf zu erfahren, was nach dem Tod kommt. Also springe ich.....


...und nun gucke ich von unten, mit Tränen in den Augen auf meinen baumelnden, toten Leichnam.