Deutsches Creepypasta Wiki
Registrieren
Advertisement

Hast du eine Phobie? Nein? Dann kannst du dich glücklich schätzen. Viele Menschen leiden unter einer Phobie, also die Angst vor etwas bestimmten und das Schlimmste ist: sie können mit niemanden darüber sprechen, weil es in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabuthema ist. Ich leide auch unter einer und glaube mir, es ist die reinste Hölle. Es fing mit dem täglichen Gang zur Toilette an. Zuerst war es nur das Buch meiner Mutter, dann die Waage und dann der Spiegel. Ich deckte alles mit einem Handtuch ab. Sicherlich fragst du dich, warum ich das tue. Vielleicht kennst du das, wenn du das Gefühl hast beobachtet zu werden, obwohl niemand da ist. Klingt nach einer extremen Paranoia, aber das hier ist etwas Anderes. Ich habe nicht das Gefühl, dass eine Person mich beobachtet, sondern ein Gegenstand. Irgendwann war es so schlimm, dass ich jedem Gegenstand eine eigene Persönlichkeit zuordnete und ich fühlte mich mit der Zeit immer bedrohter. Mit der Zeit stellte ich mir vor, dass sie mir etwas Schlimmes antun würden, wenn ich nicht hinsah oder sie mit keinem Handtuch bedeckte. Wenn ich duschen ging, stellte ich mir vor, wie ganz langsam eine Klinge aus dem Duschkopf herauskommen, und mich niederstechen würde. In meinem Bett schlief ich auch nicht mehr besonders gut. In meinem Zimmer waren viele Dinge, die mich auslachten und verspotteten. Oh Gott, ihr schallendes Gelächter verfolgte mich auch in meinen Träumen.

Zum Glück wusste meine Frau nichts von meinem Problem. Ich hatte oft daran gedacht, es ihr zu erzählen, aber ich hatte Angst, dass sie mich für verrückt halten und mich verlassen würde. Einmal hatte sie mich gefragt warum der Spiegel und die restlichen Dinge immer abgedeckt waren, sobald ich das Badezimmer verließ. Ich konnte ihr einfach nicht die Wahrheit sagen, stattdessen erzählte ich ihr, wie sehr ich mich selbst hasste. Zum Glück kaufte sie mir das ab und redete mit mir stundenlang darüber. Ihr zuliebe tat ich so, als ob ich zuhören würde.

Wir waren beide glücklich bis zu jenem Tag, an dem sich der Unfall ereignete. Es war an einem Sonntagabend. Meine Frau lag mit einem Buch in der Badewanne und ich kam gerade aus der Dusche. Als ich mich abgetrocknet hatte, ging ich zum Waschbecken, um meine Haare zu trocknen. Wenn meine Freundin bei mir war, dann hatte ich keine Angst. Es war so, als wäre sie ein Schutzschild, das diese Dämonen von mir fernhielt. Aber als ich nach dem Föhn griff, schien dieser Schild zu zerbrechen und sie drangen in meinen Kopf ein, lachten über mich und verspotten mich. Ihr Lachen wurde lauter und lauter bis ich es nicht mehr aushielt und mit einem Schrei den Föhn wegwarf, genau in die Badewanne, worin meine Frau lag. Ein lauter Knall war zu hören und ich sah noch wie meine Frau anfing krampfhaft zu zucken. Voller Panik zog ich den Stecker und holte sie aus der Badewanne heraus, aber es war bereits zu spät. Sie war bereits tot und das alles nur, weil ich Angst gehabt hatte. Diese verdammten Gegenstände. Sie zerstörten mein Leben und jetzt haben sie mir das wertvollste in meinem Leben gestohlen. Ich wollte sie brennen sehen, alles sollte in Flammen stehen und langsam aber sicher zu Asche zerfallen. Ja….das Feuer würde sie leiden lassen, ihre stillen Schreie würden durch die ganze Nachbarschaft zu hören sein und die Gegenstände in den anderen Häusern würden vor mir gewarnt werden. Jetzt bin nicht ich derjenige, der sich fürchtet, sondern sie. Nie wieder werden sie sich über mich lustig machen, nie wieder, nie wieder!

Später tränkte ich das gesamte Haus in Öl und legte eine Spur bis zum Eingang. Mit einem Lächeln auf den Lippen warf ich ein brennendes Streichholz in die Ölspur und folgte mit meinen Augen der brennenden Flamme, die anfing, alles in Brand zu setzen. Ich wich ein paar Schritte zurück und genoss es wie das gesamte Haus in Flammen stand und mit meinen Ängsten langsam niederbrannte.

Doch mein Glücksgefühl wurde unterbrochen, als ich einen schmerzerfüllten Schrei hörte, der mein Herz fast zum stehen brachte. Ich kannte diesen Schrei nur zu gut, genauso wie die Hand, die verzweifelt gegen das Badezimmerfenster klopfte.

Advertisement