Wahrlich eine Seltenheit, einen Blogbeitrag von mir zu sehen. Und das über ein Thema, welches seit geraumer Zeit in meinen Kopf herumschwirrt. Und die Frage, die dieses Thema am besten zusammenfasst, lautet:
Ist das Ende der Creepypasta Autoren/ Vertoner bereits gekommen?
Klingt zuerst äußerst deprimierend und man wird mich wahrscheinlich auf beschimpfen, das ich alles zu negativ sehe, aber ich glaube man muss mal der Realität ins Auge blicken. Viele sehen diese Zeit als den Höhepunkt der Creepypasta-Szene, wo die Standards für solche Geschichten zu einem großen Maße gestiegen sind. Aber kann man das wirklich Höhepunkt nennen? Eine vergessene Ecke von Internetkultur, die langsam aber sicher verrottet, klingt nicht nach einen Höhepunkt für mich. In einem Zeitalter, wo Kunst und Unterhaltung nur noch eine Form der Massenproduktion ist, wird es immer schwieriger Menschen zu finden, die noch Interesse für ein paar kleine, amateurhafte Geschichten haben. Und das auch gerechtfertigt. Niemand will eine Horrorkurzgeschichte lesen, die man schon abermals gesehen, gehört oder gelesen hat. Nach einiger Zeit kann alles fade werden. So verlieren wir nun die alten Konsumenten und die neuen Leser, weil sie:
- Dieses Genre vergessen haben
- Die Geschichten schon kennen
- Zu alt für sowas werden
- Die CP's zu eintönig finden
- keine Konzentrationsspanne mehr besitzen
Also stellt sich die Frage, besteht überhaupt noch ein Sinn dahinter, einer der 500 Vertonern/ Schreiber zu werden, die beinahe die gleiche Unterhaltung liefern?
Ihr könnt euch sicher meine Motivation und Begeisterung vorstellen, die fünfte Vertonung von einer klassischen CP zu hören, oder die millionste Foltergeschichte über einen Psychopaten zu lesen. Und wer will heutzutage noch die Zeit zum Lesen einer Kurzgeschichte mit dem immer gleichen Plot verschwenden, oder einer CP lauschen und dabei das gleiche Hintergrundbild für 10 Minuten anstarren? Es gibt Filme und Videos meine lieben Leute! Ich kann auf Youtube Horrorkurzfilme ansehen und das Gratis! Kein Wunder das keiner Bock auf so langweiliges, monotones Zeug hat.
Was ich damit sagen will:
Ich glaube wir haben das Ende erreicht. Es werden weniger Kunden und weniger Verkäufer, wenn man es so sagen will. Nur das die Ware nicht verfault und für immer beständig bleibt. Also, vermissen wird man uns keineswegs, denn jeder hat bereits genug Unterhaltung beisammen, mit all den Geschichten die geschrieben und vertont wurden. Da wird man einen nicht allzu Doll vermissen. Denn was die alten Creepypastas für einen Vorteil hatten, war dass sie Erinnerungen geschaffen haben. Man wird "Jeff the Killer" mehr nachtrauern als "Ein schwarzer Hirsch". Es schmerzt, aber es ist so. Damals war das Verlangen nach dieser Art der Unterhaltung einfach mehr.
Der einzige Grund, der einen noch dazu treibt auf diesem sinkenden Schiff sitzen zu bleiben, ist wenn man Spaß an seiner Tätigkeit hat. Unsere Flügel wurden gestutzt und nun fallen wir. Wir haben das Ziel erreicht. Wir haben ein Genre bis auf den letzten Tropfen Blut leergesaugt. Wir sind nur noch wertlose Ware in einer Welt voller Schrott.
LG,
Matze