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Das endlose Abenteuer

Als ich klein war, spielte ich gerne an einem Fluss, in meiner Wohngegend, mit meinen Freunden. Sie hießen: Mimi, Luppy und Le Frosch. Sie erlebten mit mir die größten Abenteuer und taten alles, was ich wollte. Wir hatten immer einen Grund zu lachen, wenn Le Frosch etwas mit seinem französischen Akzent gesagt hatte. Luppy zeigte uns immer seine neusten Kunststücke und Mimi, Mimi war immer für mich da.

Wir waren einfach die tollste Truppe, die es auf der Welt gab. Abends, als Mimi und ich uns von Luppy und Le Frosch verabschiedeten, erzählten wir uns auf dem Heimweg immer die spannendsten Geschichten. Ich lebte alleine mit meinem Vater und Mimi in einer kleinen Wohnung. So hätte mein Leben immer weiter gehen sollen, doch eines Tages…. Eines Tages wurde es langsam Zeit umzuziehen, sagte mein Vater immer wieder. Ich musste wegziehen von meinem Fluss, von meinem Heim, von meinen Freunden. Ich wollte immer wieder zurück, zu dem Ort der Abenteuer, dem Ort der Freundschaft.

Mein Vater schickte mich zur Psychiatrie, ich solle mich befreien von meinen Freunden. Er sagte, sie seien nicht real. Doch sie sind es, sie sind in meinem Herzen, Mimi weiß es doch auch. Mimi ist nur ein Kuscheltier, sagte er jedes mal, wenn ich von unseren Abenteuern erzählte. Mimi ist ein Häschen mit Flügeln, sie redete mit mir jede Nacht, um mich aufzumuntern. Ich wurde in der Psychiatrie groß, meine Freunde besuchten mich öfters, wenn ich traurig war. Sie verließen mich nicht, denn sie sagten immer: Die Zeit ist noch nicht gekommen. Nach einem halben Jahr waren die Ärzte immer noch erfolglos bei mir. Ich wollte nicht loslassen von meinen wahren Freunden, nicht loslassen von den Abenteuern. Meine Freunde lassen mich auch nicht los und in meinen Träumen kehrte ich immer an den Fluss zurück und spielte.

Die Ärzte sahen keine andere Option, als Mimi mir weg zu nehmen. Ich weinte und schrie Tage lang um Mimi, sie haben sie mir einfach verbrannt. Meine Freunde besuchten mich Wochen darauf, es war ihr letzter Besuch. Ihre letzten Worte, vor dem Abschied, waren: „Du musst dich entscheiden, ein Leben mit Abenteuern oder ein Leben in Gefangenschaft. Sie werden dich niemals raus lassen. Wenn du mit uns gehst, wird dein Leben voller Abenteuer sein und du wirst neue Freunde kennen lernen. “ Sie verschwanden langsam in der Luft und ließen mich alleine.

Jetzt habe ich keine Freunde mehr, weder Mimi, noch Luppy, noch Le Frosch. Ich musste den Weg finden, hinein in die Welt der Abenteuer. Meine Träume wurden zu Albträumen und die Menschen um mir zu Monstern. Ich sah nur den einen Weg vor mir, ich musste mir das Leben nehmen. Ich stahl einem der Wachpersonen, um meine Zelle, ein Gewehr und zielte auf meinen Kopf. Meine letzten Worte waren: „Von der Hölle, in den Himmel.“ Und drückte ab. Nun bin ich tot, schwebe über meinem Fluss. Meine Freunde warten schon auf mich, mit einem großen Grinsen im Gesicht.

Sie konnten nicht mehr reden und zeigten nur auf ein kleines Kind, das alleine am Flussrand spielte. Ich flog zu ihm, stellte mich ihm vor und begann mit ihm zu spielen. Das Kind bist du, du kannst dich nur nicht erinnern. Le Frosch war mein Onkel, er nahm sich im Krieg das Leben und schwor sich in eine friedlichere Welt zu kommen. Luppy war mein großer Bruder, der meinte es gibt eine glücklichere Welt und nahm sich das Leben. In Mimi lebte meine Mutter, sie war traurig über diese schlimme Welt und nahm sich das Leben. Du wirst dir auch das Leben nehmen, denn ich war jemand, den du kanntest, in deiner Kindheit. Du hast mir weh getan und liest mich alleine. Ich bekam dann meine Fantasie-Freunde und du bekamst mich. Beginne dich zu erinnern, warum du mich bekamst und warum du mich vergessen hast. Ich bin immer bei dir und warte darauf mit dir ein Abenteuer zu erleben.


Es ist ein Fluch, sobald du keine realen Freunde hast, kommen sie……die toten Freunde.

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