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Henker

1870 in Wien - Österreich begann das Unheil seinen Lauf zu nehmen, Menschen strömten in Scharen auf den Hof um den Henker bei seiner Gräueltat zu beobachten, es war wieder soweit, ein weiteres Opfer wurde hingerichtet.

Die blutgierige Masse von Menschen fand sich am Hof ein und wollte wie immer schaulustig der Hinrichtung entgegenfiebern. Es war noch früh am Morgen, so circa 11:00 Uhr, doch wie jeden Tag fand die Hinrichtung pünktlich statt. Der Henker lief stur und ohne etwas zu sagen die schweren knarrenden Holztreppen hoch und nahm seine Position ein.

Das Urteil wurde verkündet: Hinrichtung wegen Volksverhetzung, keine Seltenheit wenn man in Betracht zieht das so etwas oft vorkommt zu dieser Zeit, Menschen wurden schon für weniger hingerichtet aber was sollte man dagegen schon machen, der Mann macht ja auch nur seinen Job. Der Schuldige wurde auf die Bühne gebracht, ängstlich und voller Wehmut sträubt er sich gegen seine letzten Minuten bevor er nun die Schuld auf sich nimmt und für seine Tat Buße tut.

Wie er heißt oder woher er genau kommt weiß man nicht , doch das ist auch egal , schließlich sind die Menschen hier um etwas zu sehen und geboten zu bekommen , und sie wissen auf diesen Mann ist Verlass wenn er sein Werk beginnt. Der Bürgermeister verkündet die frohe Botschaft, dass es nun gleich vorbei sein und sein Leid somit beendet wird, ganz egal wie es auch ausgehen mag für den Schuldigen.

Er forderte ihn auf seine letzten Worte zu sprechen, denn das war ein gängiger Brauch. Er bat um Vergebung doch auf die konnte er lange warten, vergeben ist was für Schwächlinge hier herrschte nur eines und das war für seine Fehler zu bezahlen. Der Mann wurde mit seinem Kopf in das runde Loch gedrückt, Hände hinter seinem Rücken gefesselt, nun konnte die Zeremonie beginnen.

Der Henker hatte einige Äxte zur Auswahl die er nach belieben benutzte, je nach Lust und Laune so wie es ihm gerade passte. Heute war mal wieder die klassische Axt dran, er macht keinen Hehl daraus und nahm sie von der Halterung an einer kleinen Holzwand herunter, holte einmal kräftig aus und schlug den Kopf ab. Es war ein sauberer Schlag der den Kopf vom Hals trennte sodass der Kopf in den Korb vor dem Hingerichteten fiel. Voller Stolz holte der Henker den Kopf aus dem Korb und präsentierte ihn der Menschenmasse, diese jubelten und applaudierten voller Begeisterung auf das wiedermal Verlass auf ihn war. Der restliche Körper wurde losgebunden und mit einer Schubkarre hinter das nächstliegende Haus gebracht, wo er dann an die Tiere verfüttert wurde. Tag ein, Tag aus tat dieser Mann das was er tun musste, und wusste insgeheim das sie ihn anbeteten für das was er für sie tat. Es war einfach zu spüren und in ihren Gesichtern zu sehen, diese pure rohe Gewalt die ihnen zusagte ließ sie förmlich eins werden mit dem Geschehen. Denn für sie kam nur einer in Frage, und kein anderer.

Die Tage vergingen und ich zählte die Stunden wie lange ich noch ausharren soll, ich spürte wie ich wieder mein Werk vollenden musste und konnte nicht mehr länger warten, die Sehnsucht packte mich und ich bildete mir ein nur für diesen einen Zweck zu dienen, und zwar dem Hinrichten von Menschen. Schon seit einiger Zeit ist es ruhiger hier geworden und ich kann voller Sehnsucht berichten, dass so etwas schon lange nicht mehr vorgekommen ist, kurz gesagt mir fehlte der Blutrausch, denn nur in diesem Zustand konnte ich mich frei entfalten und fühlte mich mächtig. Mir gefiel es, die Macht über Leben und Tod zu haben und jederzeit dieses besagte Leben beenden zu können, das jubeln und applaudieren der tobenden Menschenmenge verpasste dem ganzen noch das i-Tüpfelchen auf der Krone. Zwar kannten sie meine wahre Identität nicht und wussten nicht mal meinen Namen, doch das brauchten sie auch nicht, denn sie wussten sie konnten sich auf mich verlassen, alles andere war unnütz und irrelevant, sie wollten nur das ich das tue was ich am besten kann – das Töten von Menschen.

Nun sitze ich hier und guckte gelangweilt aus dem Fenster und schrieb seelenruhig in mein Tagebuch was ich führte über all meine Hinrichtungen, als kleines Andenken, eine Art Trophäe an die ich mich jederzeit zurück erinnern kann wann immer ich das verlangen danach habe. In der Hoffnung das wiedermal eine Straftat oder ähnliches begangen wurde malte ich mir schon einige Hinrichtungen im Kopf aus, den Ablauf sowie das Ende wenn ich wiedermal von allen Seiten bejubelt wurde. Es klopfte an der Tür, ich ging raschen Schrittes auf diese zu und öffnete sie – es war der Bürgermeister mit frohem Gesichtsausdruck der mich nur anzuschauen brauchte und kein Wort sagen musste: Es war wieder soweit. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und einem lächeln auf den Lippen schlug ich mein Tagebuch zu, schnappte meine Maske und machte mich auf den Weg.  

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