Ein Rabe

Manchmal, wenn ich in den Himmel schaue, sehe ich ihn.

Er folgt mir und passt auf mich auf. Er schien harmlos, aber eines Tages sah ich ihn die Eingeweide eines kleinen Hundes fressen. Ich dachte, dass er ein Monster war. Mein Freund, ein Monster, wie mein Vater? Ich erinnerte mich daran, dass er mir ins Gesicht schlug, er warf mich gegen die Wand und verprügelte mich, bis ich nichts mehr sehen konnte. Nur die dunklen Federn des Raben schienen so, als ob ich dadurch schweben würde. Aber wenn er mir jetzt folgte, schien es mir als ob er nicht mehr mein Freund wäre, sondern nur eine weitere Person, die mich verletzen will...

Ich kann mich daran erinnern, wie ich ihn auf einem toten Baum vor meinem Fenster thronen sah, als ich meinen Kopf aufs Kissen legte. Er beobachtete mich mit Augen, die gemein und böse schienen. Dann schlug mein Vater meine Tür ein, schloss meine dunklen Vorhänge und ich hörte, wie er wegflog, darauf fing ich an zu weinen.

Nun, liege ich in einem Bach, nackt und blutend. Ich kann ihn sehen, wie er auf mich herab schaut und es scheint, als ob er lächelt. Ist er froh dass mein Vater mich vergewaltigt und in den eisigen Gewässern zum Sterben zurückließ? Ich werde es wohl nie erfahren, aber das letzte, was ich sehe ist, wie er herab an meine Seite kommt. Ich denke, er ist hier, um mich zu trösten.

Aber er reißt meinen Bauch auf, wie bei dem kleinen Hund.

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