Deutsches Creepypasta Wiki
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Ihre Adern treten hervor. Nicht so bläulich und natürlich, wie man es normalerweise erwarten würde, nein… sie sind schwarz. Pechschwarz. Mit jedem Schritt, den sie sich von der Türschwelle entfernt und näher an mich heranwagt, verändert sich ihr ausgesprochen heißer Körper in eine abartige Bestie, dessen Existenz kein Mensch für möglich gehalten hätte. Keiner… bis auf meine Wenigkeit. Immer muss ja ich in irgendeiner Scheiße stecken. Bislang bin ich es auch gewohnt gewesen, aber diese Situation toppt einfach alles.

Mit einem menschlich-verzehrten Schrei macht dieses Monster vor mir seine Wut erkennbar. Mittlerweile ist auch das letzte Fünkchen Menschlichkeit aus diesem Weibsstück entflohen. Vor mir steht nun ein abnormales Etwas mit langen messerscharfen Krallen und Augen so schwarz wie die Nacht. Aus Roxannes weichen Lippen sind aufgerissene, blutverschmierte geworden, deren Existenz allein dienlich sind, um ihre lange gespaltene Zunge zu präsentieren. Ähnlich wie die einer Schlange. „Mörder!“, verurteilt sie mich mit dem scharfen Klang ihrer Stimme und rennt auf mich zu. Die Säge hat sie als kleine „Hilfe“ zu ihren messerscharfen Krallen in einer Hand.

Zu meinem Erstaunen breche ich nicht in Panik aus, wie es ein normaler Mensch tun würde. Kein Wunder bei all dem Mist, den ich innerhalb meines kurzen Aufenthalts in diesem Dreckskrankenhaus erlebt habe. Ein scharfes Zischen reißt mich aus meinen Gedanken. Zu meinem Glück hat mich dieses Miststück knapp verfehlt. Anscheinend weiß sie nicht so gut mit einer Waffe umzugehen, als das der erste Eindruck vermuten lässt. Doch muss ich achtgeben, dass die Naht an meiner Seite nicht aufreißt. Zu hektische Bewegungen, und ich bin den Schmerzen restlos ausgeliefert. Lange bevor mich diese Roxanne in Stücke gerissen hat.

Zähneknirschend umklammere ich erneut meine einzige Waffe und signalisiere meinem Gegner, dass ich nicht aufgeben werde. Ganz gleich, wie sehnsüchtig Es seine dicken Sabberfäden auf den gemusterten Teppichboden verteilt. Unfassbar, dass ich diese Frau attraktiv fand… Mit raschen, doch vorsichtigen Bewegungen laufe ich auf sie zu. Ich werde es schnell machen. Die blutig-rostige Klinge mit ihrem zarten Hals zu vereinen, ist der schnellste Weg, dieses Ding zum Schweigen zu bringen. Renne auf sie zu. Das Skalpell zum Schnitt in Haltung gerichtet. Doch anstatt mein gewünschtes Ziel zu erreichen, treffe ich auf Leere. Zeitgleich macht sich ein beißender Schmerz an meinem Rücken bemerkbar. Ein brüllender Schrei zwingt mich zu Boden. Sie muss meinen Rücken erwischt haben. „Du verfluchte Schlampe!“, fluche ich keuchend. Mache meine starke Abneigung gegen sie umso stärker bemerkbar. Ein heiseres Kichern ihrerseits lässt die Luft nahezu zerfetzen. „Oh Herr Wegener,“, beginnt die entstellte Roxanne zu sprechen. „Sie sind ein wahrlich sonderbarer Mensch. So viel Ausdauer habe ich noch nie bei einem Menschen beobachtet. Äußerst beachtenswert. Aber auch ein Mensch Ihrer Stärke muss seinen Preis bezahlen…“ Mit diesem Satz hebt sie zum finalen Schlag an.

Ich lächele. Wohlwissend, dass es ein Fehler ist. Noch einmal sammele ich meine restlichen Kraftreserven und richte mich auf. Den kommenden Schmerz ignorierend, drehe ich mich geschickt zur Seite und weiche ihrem einzigen und letzten Hieb mit einer ihrer Krallen aus. Zeitgleich richte ich die scharfe Seite des Skalpells gegen ihren Hals… und durchschneide ihn mit einer schnellen Handbewegung. Röchelnd fällt das Monster zu Boden. Seine Augen sind geweitet, während es immer weiter nach Luft schnappt. Aber ich lasse es auf keinen Fall überleben! Zu groß wäre die Gefahr, Es könnte mich heimsuchen und mir den Tod bringen. Mit mehreren präzisen Hieben hintereinander steche ich auf das Herz der ehemaligen Schwester ein. Bis ihr letzter Atemzug in ein heiseres Glucksen übergeht. „Es ist eine Schande, so eine bildhübsche Frau wie sie derart hinzurichten… Aber sehen wir es doch als Notwehr an“, erkläre ich spöttisch grinsend und entferne mich von der Frau. Mit schweren Schritten bahne ich mir meinen Weg aus dem Zimmer. Ich habe mich erst ein kleines Stück entfernt, als mich plötzliche Schwärze erneut umfängt…


~~ BlackRose16 ~~


Nächster Teil - Indizien

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