Deutsches Creepypasta Wiki
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Inhaltsverzeichnis


Mit großen Augen sieht mich Roxanne an. „Was machst du da?“ schreit sie entsetzt. Geschockt versuche ich meine Hand an der Bewegung zu hindern. Doch nichts passiert. Ich habe keine Macht mehr über meinen Körper. Und immer wieder flüstere ich „Der Red Church entkommt niemand!“ Lustig, wenn man bedenkt, dass Roxanne gerade ihre Tage hat und ich sie zur Red Church konvertieren will. Weil Red Church und das rote Blut ihrer Perio… Lassen wir das.

Kurz bevor ich Roxannes Hals in meinen Händen halte, sehe ich, wie sie einen Schritt zurückgeht und mich mit entschlossenem Blick fixiert. Dann holt sie aus. Dann – Schmerz. Dann – Dunkelheit!

Gott, ist diese Frau heiß!

Als ich wieder aufwache, bin ich an einen Stuhl gefesselt. Fuck, schon wieder solche Kopfschmerzen. Ich sollte den Scheiß lassen und lieber was Harmloses machen. Fallschirmspringen oder so. Langsam drehe ich meinen Kopf. Yeah, ich habe wieder Kontrolle über meinen Körper. Ich sitze in einem steril eingerichteten Raum vor einem Plastiktisch. Mehr sehe ich nicht, da mir eine unglaublich helle Lampe ins Gesicht scheint. Halt, doch. Da ist jemand neben mir – meine wunderschö.. WÜRG! Nein, dass ist nicht MEINE Roxanne. Das ist das Monster. Das widerliche, eklige Monster. „Habe ich dich nicht getötet?“ frage ich das Biest. Dieses verzieht das riesige Maul zu einem Grinsen und lässt eine lange, gespaltene Zunge über mein Gesicht gleiten. Angewidert verziehe ich mein Gesicht. „Verpiss dich mit deinem Schlabberlappen! Sonst kotz ich dich noch an!“ drohe ich Monster-Roxxi. „Und jetzt husch, husch, ab ins Körbchen!“ Das doofe Biest bewegt sich jedoch nicht von meiner Seite. Na gut, dann nicht.

Plötzlich tritt jemand aus dem Schatten und setzt sich an die gegenüberliegende Seite des Tisches. Dieser Jemand mustert mich mit seinen stahlgrauen Augen. Mit so einem stechenden Blick, dass es mir fast unangenehm ist. Ja, ich weiß, ich bin wunderschön! Was man von meinem Besucher nicht gerade behaupten kann. Groß, 20 Kilo zu viel, 1.374 Haare zu wenig. Narbenverziertes Gesicht. Dicke, wulstige Lippen. Insgesamt also kein schöner Anblick. Wieder muss ich fast würgen. „Gott, bist du hässlich!“ entfährt es mir, bevor ich es aufhalten kann – oder will. „Na also, endlich sind sie wach“ sagt der Hässliche, ohne auf meine Beleidigung einzugehen. „Herr Wegener, ich habe keine Ahnung, wie sie dem großen Tentakelbiest entkommen konnten und wo sie sich versteckt haben. Aber jetzt sind sie ja wieder da, und dieses Mal werden wir etwas besser auf sie aufpassen. Nachdem sie sich ja auch schon so gut mit meinem Haustier verstehen, werde ich sie beide Turteltäubchen gleich wieder alleine lassen.“ Ach, das wäre schön. Dann ist Monster-Roxxi wieder das einzig Eklige in diesem Raum. Da gönne ich mir lieber noch einen Zungenkuss von ihr, als den Anblick von ihm,… oder was auch immer das da ist, weiter zu ertragen. „Bloß eines müssen sie mir noch verraten: Was bedeutet dieses: „Simulation. Red Church. Nachforschung. XXX R.“ auf ihrem Unterarm?“ Roxanne! Sie haben mich wieder in die Simulation geschickt. Zuvor haben sie mir jedoch eine Nachricht auf den Unterarm geschrieben. Sie wollen, dass ich mehr über diese Red Church herausfinde. Aber, sie müssen doch wissen… KLATSCH! Eine krachende Ohrfeige des Hässlichen holt mich in die Realität zurück. „Also?“ fragt er mich. Ich zucke nur mit den Schultern und schließe desinteressiert die Augen. Ich muss schnellst möglichst einen Weg finden, wie zur Hölle ich nur hi… KLATSCH! „WAS BEDEUTET DAS?“ schreit mich der „nette Herr“ an. Langsam wird er doch sauer. Ich habe aber auch keinen Bock mehr. „Jetzt hör mal zu, Quasimodo! Ich habe keine Ahnung, was der Scheiß auf meinem Unterarm bedeutet. Ich habe keine Ahnung, was ich hier soll. Und ich habe keine Ahnung, warum sie ausgerechnet so einen hässlichen Typen wie dich geschickt haben, um mich zu verhören!“ Den konnte ich mir nicht verkneifen.

„Nun gut“ antwortet mein Verhörer. „Dann glaube ich das mal. Aber bevor ich gehe...“ KLATSCH! KLATSCH! „Nenn mich noch einmal Quasimodo und ich bringe dich um!“ Nach dieser ohne Zweifel ernst gemeinten Drohung verschwindet der „wunderschöne Mensch“ aus dem Zimmer. Krachend fällt die Tür ins Schloss, und trotz der Schmerzen in meinem Gesicht muss ich grinsen. Ihn zum Kochen zu bringen, hat Spaß gemacht. Ihn jedoch umzubringen wird mir großes Vergnügen bereiten.

Ein Zischen hinter mir jagt mir einen Schauer über meinen Rücken. „Monster-Roxxi, du bist ja auch noch da?“ bemerke ich. Kurz darauf spüre ich die fast zärtliche Berührung der Zunge an meinem linken Ohrläppchen. Und gleichzeitig bemerke ich, dass Quasimo… Entschuldigung, „Mister Universe“, anscheinend kein Fesselkünstler ist. Meine rechte Hand ist nicht so festgeschnürt, wie sie es sein sollte. Das verspricht spaßig zu werden. Oder ich werde draufgehen – aber selbst wenn, davor mache ich noch richtig fett Party! Und „Germanys next Topmonster“ scheint der erste Gast auf dieser Fete zu sein.


~~ Marconiac ~~


Nächster Teil - Limbo

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