Deutsches Creepypasta Wiki
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Folgende Nachrichten stammen aus dem Gruppenchat "Hockeymädels" von Sarah, Vera und Lena:

Sarah: Hey Mädels, wie geht‘s euch denn?

Lena: Hey Maus, soweit alles gut, bei dir?

Vera: Sarah? Schon ewig nichts mehr von dir gehört! Alles supi, danke :)

Sarah: Ja, mittlerweile passts wieder!

Lena: Wie ist es in Kanada? Läufts beim Hockey?

Sarah: Ich bin nicht mehr in Kanada…

Vera: Wieso? Wo bist du jetzt?

Sarah: Lange Geschichte.

Vera: Wir haben Zeit!

Sarah: Okey, ich war ja bei dem Mannschaft beim Probetraining. Da waren logischerweise auch ein paar andere Spieler, vorwiegend Typen. Mit einem von ihnen habe ich mich super verstanden. Der sah auch echt gut aus, ihr wisst schon – groß, blond, muskulös, blaue Augen und so. Wir haben uns dann auch hin und wieder getroffen. Irgendwann ist er etwas aufdringlich geworden und hat mich dann auch berührt, obwohl ich es nicht wollte.

Lena: WAS? Oh mein Gott, wer war das? Können wir dir helfen?

Sarah: Moment, es wird noch „besser“… Als ich dann gesagt habe, dass ich das nicht will, hat er mich beschimpft und versucht, sich mit Gewalt das zu nehmen, was er wollte. Da hab ich mich gewehrt. Er hat mir eine runtergehauen und ich bin bewusstlos geworden. Aufgewacht bin ich dann erst im Krankenhaus.

Vera: Das ist nicht dein Ernst?! Hast du den Typ angezeigt? Wie gehts dir jetzt?

Sarah: Mittlerweile, wie gesagt, passt alles, so wie es ist. Angezeigt habe ich den Typen nicht, aus dem gleichen Grund, wie ich euch nichts erzählt habe. Ich habe mich geschämt. Und in Kanada hat mir auch irgendwie niemand mehr zugehört. Alle waren mega traurig und geschockt, aber mit mir geredet hat niemand. Selbst die Ärzte haben nichts mehr zu mir gesagt, also bin ich irgendwann einfach gegangen.

Lena: Moment, du bist einfach aus dem Krankenhaus abgehauen?

Sarah: Ja, so mehr oder weniger. Da mich niemand aufgehalten hat, bin ich davon ausgegangen, dass es ok ist. Dann habe ich mich halt ein bisschen durchgeschlagen. Auf Hockey hatte ich nach diesem Erlebnis keine Lust mehr, ich wollte dem Typen einfach nicht mehr begegnen.

Lena: Ja, das kann ich verstehen.

Sarah: Also war ich größtenteils in meiner Wohnung und habe mich selbst eingeigelt. Bis ich jetzt mich endlich dazu entschlossen habe, euch zu kontaktieren.

Vera: Ja, das war der richtige Weg. Du weißt doch, wir sind immer für dich da, Süße!

Sarah: Jetzt kommt aber erst das Krasseste! Ich musste noch einmal ins Stadion, um mein restliches Zeug zu holen. Als ich gerade im Parkhaus war, habe ich gesehen, wie der Typ mit einem Mädel spricht. Da hat er dich gleiche Nummer abgezogen, wie bei mir!

Vera: WAS? So ein Schwein! Den machen wir fertig, ich helfe dir auf jeden Fall dabei!

Lena: Ich natürlich auch!

Sarah: Das wird nicht mehr nötig sein. Das Mädel wollte, so wie ich, nicht auf die „Flirtversuche“ des Typen eingehen und hat sich umgedreht und ist weggelaufen. Das Arschloch hat daraufhin einen Stein aufgehoben und ihr über den Kopf gezogen. Mädels, da war so viel Blut! Mich hat er Gott sei Dank nicht gesehen. Er war dann selbst mega erschrocken und ist weggerannt

Lena: Oh mein Gott! Ist… ist sie…

Sarah: Ja… Ich bin, als der Typ weg war, natürlich sofort hin. Mein Handy hatte ich nicht dabei, aber das hätte auch nichts gebracht. Sie hat mich nur noch aus trüben Augen angestarrt, der Typ hat ihr eiskalt den Schädel eingeschlagen.

Vera: Das ist ja schrecklich! Hat du die Polizei gerufen?

Sarah: Wollte ich. Ich bin zum Stadion gerannt, da war aber zugesperrt. Ich habe gerufen und geschrien, aber es war anscheinend niemand da. Als ich dann wieder zurück ins Parkhaus bin ,waren aber schon ein paar meiner ehemaligen Teamkameraden und auch die Polizei da. Ich habe mich dazugestellt und wollte gleich sagen, was ich gesehen habe, aber es waren alle so aufgeregt und haben die Polizisten belagert, sodass ich gar nicht zu ihnen gekommen bin. Also habe ich am Ausgang gewartet. Als sie die Menge dann aufgelöst haben und ich hingehen wollte, haben sie mich ignoriert. Die Anweisung „Alle jetzt weg hier, lasst uns unsere Arbeit machen!“ war zwar unmissverständlich, aber ich habe ja gesehen, wer es war. Trotzdem bin ich dann auch gegangen und wollte gleich zur Polizeistation. Da war niemand aber da.

Lena: Sarah, Süße. Das tut mir so Leid.. Du hast einfach einen Mord gesehen und keiner hört dir zu! Wir sind immer für dich da.

Sarah: Wisst ihr, als ich so die nächsten Tage durch die Stadt laufe, sehe ich den Typen. Den Mörder. Er steht an der Autobahnbrücke. Heulend und mit verzweifeltem Gesichtsausdruck. Und dann ist er gesprungen.

Lena: Das ist nicht dein Ernst! Er hat sich umgebracht?

Sarah: Ja. Ich vermute, er konnte mit der Schuld nicht leben. Ihr könnt euch vorstellen, wie fertig da war.

Vera: Oh ja, das muss so schlimm für dich sein. Ich habe richtige Gänsehaut.

Sarah: Das ist aber noch nicht das Schlimmste.

Lena: Was? Oh nein, was kommt jetzt.

Sarah: Das Schlimmste ist, dass ich nicht mehr in meine Wohnung kann.

Lena: Wieso nicht?

Sarah: Weil da der Typ und auch das Mädel schon auf mich warten…

Lena: WAS?

Sarah: Mädels, ich habe mich schon gewundert, warum mich immer jeder ignoriert. Warum ich einfach aus dem Krankenhaus spazieren konnte. Warum ich immer „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ war, um diese Morde zu erleben. Und ich bin so froh, dass ich mit euch schreiben konnte.

Vera: Du machst mir Angst, Sarah. Was soll das heißen?

Sarah: Mädels, der Typ hat mich auch umgebracht. Ich bin im Krankenhaus gestorben und meine „Wohnung“ wurde zum Warteraum. Ich war die erste Ermordete aus der Stadt seit einiger Zeit und darum wurde meine Wohnung auserwählt. Hier wird jetzt dann entschieden, ob ich das „gute“ oder das „böse“ Ende verdiene. Und der Typ und das Mädel kamen dann nach ihrem Tod auch hier her. Auch sie müssen auf die Entscheidung warten. Aber ich halte es nicht aus, diese zwei zu sehen. Meinen Mörder und das Mädel, deren Mord ich miterlebt habe. Ich weiß aber, dass ich mit euch zwei Menschen gehabt habe, die mich geliebt haben und mir in jeder Situation geholfen hätten. DANKE EUCH. Mädels, ich liebe euch. Bitte vergesst mich nicht…

Nach dieser Nachricht löschte sich der Gruppenchat. Lena und Vera bekamen daraufhin nie wieder ein Zeichen von Sarah.


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~~ Marconiac ~~

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