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Als er fertig war, atmete er einmal tief durch. Kalte Luft füllte seine Lungen. Er liebte den Winter, hatte er schon immer. Als er sich auf den Weg machte, fielen ein paar Schneeflocken. Doch das machte ihm nichts aus, er war K. H., er war das Mysterium, das Keiner lösen konnte.
 
Als er fertig war, atmete er einmal tief durch. Kalte Luft füllte seine Lungen. Er liebte den Winter, hatte er schon immer. Als er sich auf den Weg machte, fielen ein paar Schneeflocken. Doch das machte ihm nichts aus, er war K. H., er war das Mysterium, das Keiner lösen konnte.
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2020, 08:59 Uhr

K. H. - Das Mysterium[]

Als Maria aus dem Zug ausstieg, atmete sie einmal tief ein. Die Luft war kalt, wie es sich für einen Winterabend gehörte. Es brannte in ihrer Lunge, doch sie liebte das. Die kalten Wintermonate waren ihr die Liebsten. Schnee, Kälte und Finsternis. Warum manche den Winter nicht mochten, konnte sie nicht verstehen. Sie atmete aus und ihr Atem war als eine kleine Wolke zu sehen. Maria machte die Knöpfe ihres Mantels zu und lief los. Bis nach Hause waren es nur zehn Minuten zu Fuß und Nachts lief in dem kleinen Vorort, in dem sie lebte, kaum jemand herum. In den wärmeren Jahreszeiten sah man Abends und Nachts immer ein paar Menschen, meistens Jugendliche oder Betrunkene, ganz selten ein paar Kriminelle, doch selbst denen ist es jetzt zu kalt. Früher, als Maria erst hierher gezogen war, hatte sie sich Nachts immer gefürchtet, hat sich in jeder dunklen Ecke Monster vorgestellt, doch sie hat gelernt diesen Ort zu lieben. Die Menschen hier waren nett und kümmerten sich meist um sich selbst, doch wenn man mal Hilfe brauchte, konnte man darauf zählen, dass einem geholfen wird. Es gab aber natürlich auch Schlechtes, kann ja nicht nur Sonne geben. Es ging das Gerücht herum, dass es im Wintern einen Verrückten gäbe, der Männer abschlachtete. Tatsächlich waren letzten Winter viele Männer als vermisst gemeldet worden. Doch ein Mörder wurde nie bestätigt, es verschwanden zwar Leute, aber das war im Winter nicht wunderlich. Leichen wurden nie gefunden und die Polizei hatte nie etwas von einem Serienmörder erwähnt. Ihre eigene Meinung war, dass die Männer wahrscheinlich erfroren waren und man ihre Leichen einfach nicht fand. Selbst wenn die Geschichten über einen Massenmörder wahr sein sollten, Sorgen machte es ihr nicht. Die Opfer sollten ja Männer gewesen sein und Selbstverteidigung beherrschte Maria auch. Sie konnte also ganz locker durch die Nacht laufen.

Ich liebe solche Nächte, es ist so dunkel, dass man meinen könnte, man sei gar nicht mehr in einem kleinen Vorort von Berlin, sondern in den USA. Die Schatten der Häuser schauen für mich so aus, wie Hochhäuser. Tief durchatmen, kalte Luft, erfrischend. Ich kann nicht verstehen wieso manche den Winter nicht mögen. Ich gehe morgens im Dunkeln aus dem Haus und komme Abends im Dunkeln wieder heim. Irgendwie romantisch, auf eine seltsame Art, dennoch romantisch. Wenn ich Zuhause bin, mach ich mir erst mal eine Tasse Tee und lese in meinem Buch weiter. Bin ja gespannt was das Motiv des Täters diesmal ist.

Maria seufzte einmal tief. Eine kleine Wolke erschien. Die Typen hinter ihr, verfolgten sie jetzt schon seit der letzten Abzweigung. Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie nur zufällig den gleichen Weg gingen.

Manchen Arschlöchern ist es halt nie zu kalt. Ich wurde noch nie ausgeraubt und habe echt keine Lust mich jetzt ausrauben zu lassen.

Maria lief etwas schneller und bog in eine enge, dunkle Gasse ein. Die vier Männer lachten, sie kannten diese Gasse, nur ein Weg führte rein und keiner mehr raus. Sie hatten ein bisschen was getrunken und wollten jetzt Frischfleisch, da kam ihnen eine hübsche, junge Frau recht. Als sie vor der Gasse ankamen, schauten sie sich kurz um. Es war stockdunkel, eigentlich brannte hier immer eine Lampe, war wohl kaputt. Oder hatte sie gerade noch gebrannt? War die Lampe kaputt gegangen, als die Frau rein lief? Keiner von den Männern konnte das beantworten, dafür hatten sie zu viel getrunken.

„Rein mit dir!“, sagte einer der Männer. Er trug eine schwarze Kapuzenjacke, seine Hände waren tief in den Taschen vergraben. Einer von ihnen torkelte in die dunkle Gasse, er freute sich darauf, was er mit der Frau anstellen konnte. Schon lange nicht mehr, konnte er es mit einer Frau tun, für die er nicht bezahlt hatte. Er war schon sehr angetrunken, doch das würde ihn nicht aufhalten, es machte ihn nur noch geiler. Doch die Frau sah er nicht, es war zu dunkel. Mit seiner rechten Hand, fischte er sein Handy aus seiner Tasche und machte das Licht an. Da waren ein großer Müllcontainer, ein paar Kartons und noch eine alte Matratze, aber keine Frau.

„Die is´nich´hier!“, rief er den anderen zu. „Betrunkener Spast!“, schrie der Anführer und lief selbst in die Gasse, die Hände noch immer in den Taschen. Er blieb vor dem Container stehen. „Das ist das einzige Versteck!“, er klopfte gegen den Deckel. „Hey Süße komm raus, dann darfst du auch bei Papa auf den Schoss!“ Keine Antwort. Unter dem Gelächter seiner Freunde, machte er den Deckel langsam auf. Doch das Lachen verstummte, als Miriam aus dem Container geschossen kam und dem Mann ein Messer in den Hals rammte.

Warmes Blut spritzt mir auf den Körper, wie ich es liebe! Dieser Adrenalinstoß, wenn man ein Messer in einen Körper jagt. Damit hast du nicht gerechnet, du Drecksack, ich kann es in deinen Augen sehen! Du realisierst gerade, dass du stirbst. Es ist zwar fast schon ein Jahr her, seitdem ich es zuletzt getan habe, aber ich hab´s immer noch drauf. Männer erwarten nie, dass eine Frau so etwas tun würde. Vollidioten! Ich wusste, dass ich nie verdächtigt wurde, auch wenn die Morde erst dann angefangen haben, als ich hierhergezogen war. Das war halt ein Zufall. Hübsche, junge Frauen haben doch gar keinen Grund zu morden. Witzig, dass man glaubt, dass Männer aus Spaß morden können, Frauen aber nicht. Während die Idioten noch entsetzt zusehen, springe ich aus dem Container und ramme dem Typen der mir am nächsten ist, das Messer in die Eier. Sein Schrei ist schrecklich, stellt sich an als hätte ich ihn gerade kastriert. Oh, hab' ich ja. Ich ziehe das Messer wieder raus und er sackt jammernd zu Boden. Er ist zwar noch nicht Tod, aber er wird verbluten. Nur noch zwei Typen sind übrig. Doch anders als ihre Freunde reagieren sie jetzt und kramen in ihren Taschen herum. Verdammt! Scheiße! Ich werfe so hart ich kann das Messer und treffe einen von beiden voll im Gesicht. Das Messer bleibt ihm im Auge stecken und er kippt um. Aber sein Freund hält jetzt eine Pistole auf mich.

Er hält die Pistole auf sie. Diese Hure hatte gerade seine Freunde gekillt, aber es war auch sehr glücklich für ihn gelaufen. „Du bist die Schlampe, die letztes Jahr im Winter Männer abgeschlachtet hat, oder?“, er atmete schnell. „Du hast letztes Jahr den Sohn unseres Bosses abgestochen. Jetzt hol ich mir das Kopfgeld, dass er auf dich ausgesetzt hat!“ Die Waffe zielte genau auf die Frau. Eine Bewegung mit seinem Finger und er wäre reich. „Wirklich Interessant! Ich hätte nicht gedacht, dass es ´n Weib war!“, schrie er lachend. Miriam hatte die Augen geschlossen. Sie wollte nicht sehen, wie er schauen würde, wenn er sie tötete. Es wäre ein ekelhafter Blick, voller Arroganz gewesen. Doch sie hörte keinen Schuss, sondern ein gequältes Gurgeln. Als sie die Augen wieder aufmachte, erschrak sie. Aus dem Mund des Mannes ragte eine silberne Klinge, von der langsam Blut tropfte.

„Wirklich Interessant.“, ertönte eine dumpfe und tiefe Stimme.

Die Klinge wurde aus dem Mund des Mannes gezogen und der Körper krachte leblos zu Boden. Jetzt konnte Maria ihren Retter sehen, doch es war kein Grund zur Freude.

„Es ist wahr...“, flüsterte Miriam leise. Ihre Stimme zitterte, aber nicht aufgrund der Kälte.

Die Horrorgeschichten sind wahr! Sie sind alle wahr! Seit Monaten kursierten im Internet Gerüchte über einen Mann mit Maske herum, doch ich Idiotin hatte sie nicht geglaubt. Vor mir steht eine Gestalt, die komplett schwarz angezogen ist. Das einzige was heraussticht ist seine Maske. Er trägt eine weiße Schnabelmaske, wie sie die Seuchenärzte getragen hatten. Ich habe diese Gestalt schon einmal gesehen, aber ich habe nicht glauben wollen, dass sie real sei. Im Internet gibt es ein verschwommenes Überwachungsbild von diesem... Ding, doch das hatte ich nicht geglaubt. Ich dachte es wäre einfach nur eine Werbekampagne für einen neuen Superhelden Film gewesen, nie hatte ich geglaubt, dass es diese Person wirklich gibt. Selbst jetzt, wo sie vor mir steht, kann ich es noch immer nicht glauben.

„Ich vollstrecke nun das Urteil.“, er hob einen Revolver und zielte auf Miriam.

„Halt!“, schreie ich und werfe meine Hände schützend vor mich. „Sie wollen doch bestimmt wissen, wieso ich das alles getan habe!“ Ich habe noch eine einzige Chance. Er hat noch nicht abgedrückt, also kann ich es schaffen! Langsam nehme ich meine Hände runter und verstecke sie hinter meinem Rücken. Mir egal ob das natürlich aussieht oder nicht! Ich habe mein zweites Messer jetzt in den Händen. Ich kann das schaffen! Schon so viele Männer habe ich umgebracht, ohne dass sie auch nur eine Chance hatten, mich aufzuhalten. Das schaffe ich jetzt auch. Ich muss ihn nur ablenken. Muss nur nah genug an ihn ran kommen. Vorsichtig mache ich einen Schritt nach vorne.

„Sie wollen doch bestimmt meine Beweggründe kennen.“, meine Stimme ist zittrig. Ich mache einen weiteren, zaghaften Schritt nach vorne.

„Nein, will ich nicht.“, sagte der Maskenmann und drückte ab. Der Schuss war nicht laut, der Schalldämpfer machte seine Arbeit gut. Die Kugel traf Miriam in den Kopf und sie sackte in sich zusammen. Das Messer, dass sie hinter ihrem Rücken versteckt hatte, flog zu Boden. Er lief über die Körper, ignorierte das Blut und schoss jedem Körper noch einmal ins Herz. Er tat das nicht, weil er die Leichen verstümmeln wollte oder weil es ihn befriedigte, er machte das aus Erfahrung. Nicht immer ist ein Kopfschuss tödlich und er musste sicher gehen, dass jeder von ihnen Tod war. Es war für ihn Routine. Er hatte das oft genug getan und würde es noch wieder tun, denn das war sein Leben.

Als er fertig war, atmete er einmal tief durch. Kalte Luft füllte seine Lungen. Er liebte den Winter, hatte er schon immer. Als er sich auf den Weg machte, fielen ein paar Schneeflocken. Doch das machte ihm nichts aus, er war K. H., er war das Mysterium, das Keiner lösen konnte.