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Ein Lachen war zu hören, ein krankes, perverses, irres und verstörendes Lachen. Diese Nacht ging zu Ende – ebenso wie das Leben des jungen Studenten, den wir unter den Namen Nik kannten.  
 
Ein Lachen war zu hören, ein krankes, perverses, irres und verstörendes Lachen. Diese Nacht ging zu Ende – ebenso wie das Leben des jungen Studenten, den wir unter den Namen Nik kannten.  
   
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Fotofabrik (Torben L.) August 2020
   
   
 
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Aktuelle Version vom 30. August 2020, 09:59 Uhr

Nachts in der Tankstelle[]

Vor ein paar Monaten, irgendwo in Ohio. Nik Miller machte sich auf, seinen neuen Arbeitsplatz, eine Tankstelle am Highway, aufzusuchen. Übertrieben freundlich wurde er von seinem Chef begrüßt und auch gleich mit den Räumlichkeiten vertraut gemacht.

„So und hier sind die Überwachungskameras. Doch ich muss dich bitten, diese nicht zu verstellen. Lediglich zur Beobachtung sollten sie genutzt werden. Verstanden?“, frage der Manager besorgt. Augenscheinlich hatten schon andere Aushilfen an den Kameras herumgespielt gehabt und so für unnötigen Ärger gesorgt.

Nik nahm es gelassen und versuchte einen beruhigenden Ton anzuschlagen:

„Alles klar Chef. Ich komme damit schon klar. Also machen Sie sich bitte keine Sorgen, der Laden ist in guten Händen.“

„Das möchte ich hoffen – doch das ist hier deine erste Schicht nicht wahr?“

„Ja das stimmt.“

Sein Chef und auch zugleich der Manager der Tankstelle runzelte die Stirn und wählte seine weiteren Worte mit Bedacht:

Tankstelle

„In diesem Fall möchte ich dich bitten, wie jeden Abend oder Nacht, den Boden zu wischen. Jeden Tag muss er wenigstens einmal gewischt werden. Ich könnte dies zwar am Tage machen, doch ich denke – wieso? Jetzt habe ich dich ja hier.“

Etwas verwundert nahm Nik den Wischmopp entgegen, dem der Manager ihm entgegenhielt. Mit einem eher zaghaften Lächeln, antwortete Nik:

„Ooookay – alles klar – kein Ding, Chef. Wo finde ich denn das Putzzeug?“

„Das müsste hinter dem Tresen sein,“ sagte sein Chef ungeduldig.  „also im Abstellraum. Hast Du sonst noch irgendwelche Fragen?“

„Eigentlich…“, erwiderte Nik, der eine Unmenge an Fragen hatte, doch der Manager unterbrach ihn schroff:

„Bestens! Hier sind die Schlüssel für die Mülltonnen. Vergiss bitte nicht, am Ende deiner Schicht diese zu verschließen.“ – mit diesen Worten ließ sein Chef ein Bund von Schlüsseln in die offenen Hände von Nick fallen, der diese verdutzt einsteckte. Abermals bemühte er sich einen beruhigenden Ton zu treffen:

„Danke – und bitte – machen Sie sich keine Sorgen. Das klappt schon alles, so wie Sie sich es vorgestellt haben.“

„Auf denn, Nik. Wir sehen uns… bestimmt bald wieder.“

Schnellen Schrittes verließ sein Chef nun die Tankstelle und eilte zu seinem Wagen, der auf dem Parkplatz vor dem Verkaufsraum abgestellt war.

Nik war ein Student im dritten Semester an der Brown University von Ohio. Da er dringend Geld benötigte, um sein Studium zu finanzieren, nahm er den Job eines Verkäufers in einer der nahegelegenen Tankstellen an. Es war zwar nicht der beste Job, doch der Stundenlohn war während der Nachtschicht doppelt so hoch, als wenn man tagsüber hier arbeiten würde. Nik sah seinem Chef hinterher und erst als dieser verschwunden war, konzentrierte er sich auf seine kommenden Aufgaben. Nik nahm den Eimer mit Haushaltsreiniger aus dem Abstellraum und fing an den reinigungsbedürftigen Fußboden zu schrubben. Dabei redete er zu sich selbst:

„War klar das dieser Osborne nicht gerne den Boden wischt. Ist eine verflucht anstrengende Arbeit und es sieht hier so aus, als wenn man nur sporadisch gewischt hätte.“

Das Telefon klingelte. Etwas genervt blickte Nik auf.

„Was?! Boah – warum gerade jetzt? Kaum beginnt meine Arbeit, schon klingelt das Telefon.“

Er ging zum Telefon und hob den Hörer ab.

„Ja? – wer ist da?“

Man konnte ganz deutlich eine röchelnde Stimme an anderen Ende der Leitung hören. Diese sprach sehr undeutlich, beinahe unheimlich. Doch ein paar Worte konnte man ganz deutlich hören:

„Pass – auf – dich – auf“ ein leises Kichern im Hintergrund – dann wieder Stille.

„Hey“, rief Nik in den Hörer, doch ein leises Klicken deutete darauf hin, dass die Verbindung unterbrochen wurde. Irritiert ließ er den Hörer wieder auf die Telefongabel fallen.

„Hmmm – aufgelegt. Der Penner hat mir lediglich Zeit gestohlen. Naja – weiter geht´s!“

Nik verbrachte die weitere Zeit damit Kunden zu bedienen, abgelaufene Lebensmittel aus den Regalen zu entfernen und hin und wieder die Überwachungskameras zu beobachten. Den merkwürdigen Telefonanruf hatte er bereits wieder vergessen.

Es mochte so gegen 02:00 Uhr morgens gewesen sein, als er ein merkwürdiges tierähnliches Geräusch aus einem der Räume hinter ihm hörte.

„Was war das?! – es scheint…“, langsamen Schrittes ging der junge Student zu einer Tür, dessen Raum er den ganzen Abend noch nicht betreten hatte. Er konnte sich auch nicht daran erinnern, dass ihn der Manager diese Räumlichkeiten gezeigt hatte. Es war der Raum neben der Abstellkammer, wo er das Putzzeug gefunden hatte. Doch als er die Tür öffnen wollte, stellte er fest, dass diese abgeschlossen war.

„Merkwürdig. Die Tür ist verschlossen. Mal sehen ob eines der Schlüssel hier für diese Tür passend ist.“

Als Nik alle Schlüssel ausprobiert hatte, ließ er von seinem Vorhaben ab, diese Tür zu öffnen und besann sich wieder auf seine eigentlichen Aufgaben:



„Schade – doch ich hätte schwören können, dass ich ein Geräusch gehört hatte. Ein Tier vielleicht. Ach das bringt ja nichts, darüber nachzudenken. Da der Raum verschlossen ist, sollte ich hier auch nicht unnötig rumschnüffeln.“

Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, klingelte es an der Ladentür. Ein Kunde betrat den Verkaufsraum. Recht unhöflich schrie dieser durch das Gebäude:

„Hey jemand hier?!“

„Moment Sir! Ich bin gleich bei ihnen.“

„Wird es denn bald mal was?!“, schwatzte der Kunde, der etwas zu hager aussah, ungeduldig und mit einem bösartigen Blick fixierte er den jungen Studenten, der sich hinter den Tresen aufstellte und gespielt freundlich anfing zu lächeln.

„Ich bin ja schon da. Was kann ich für sie tun?“

Mit einem ironisch wirkenden Unterton fuhr der Kunde weiter fort: „Na endlich! Bist du aber schnell – dann dauert das ganze hier doch keine Stunde, bis ich meine Zigaretten erhalte.“

Innerlich wünschte sich Nik, dass der hagere Typ endlich verschwinden würde und er sich seine scheiß Zigaretten woanders kaufen sollte – doch er schluckte seinen Ärger herunter und sagte stattdessen:

„Ich kann nicht überall sein, Mister“

Weiterhin dieser finstere Blick des unfreundlichen Kunden, der sich noch weiter zu verdunkeln schien.

„Jetzt werde mal nicht frech Junge. Eine Packung „East-Like“ und zwar schnell!“

„Ist ja schon gut. Hier, das macht dann 6,75 $“, die Packung warf der Student dabei achtlos auf den Tresen.

Der Kunde mit dem finsteren Blick, schaute Gedankenverloren auf die Packung, als er diese gierig entgegennahm:

„Boah – konnte mich noch daran erinnern, dass die Dinger nur 4 $ gekostet hatten. Alles wird teurer in diesem verfluchten Land!“

Nik bemühte sich gelassen zu wirken und versuchte es mit einem kleinen Scherz:

„Das muss aber schon ziemlich lange her gewesen sein“

„Willst du etwa sagen, dass ich alt bin?“, wollte der Kunde, der diese Frage provozierend stellte, wissen. In seinen Augen lag eine Spur von Verachtung und Zorn.

„Oh Nein Sir – gewiss nicht!“, erwiderte Nik wie aus der Pistole geschossen – es hörte sich schon beinahe sehr unterwürfig an. Er hoffte so, den unfreundlichen Kunden schnell los zu werden.  

„Will ich dir auch geraten haben!“, schnauzte der Kunde Nik an.  „Danke für die Packung! Eine schöne Nacht noch!“

Schnellen Schrittes verließ nun der hagere Kunde den Laden – Nik sah ihm wütend hinterher.

„Puh. Was für ein Arschloch. Mal sehen was die Außenkameras so sagen. Hmmm der Typ mit den Zigaretten geht gemächlich die Häuserwand entlang, dachte er hätte keine Zeit – mich aber stressen wollen.“

Nik starrte wie gebannt auf den Monitor, der ihm die Frontwand der Tankstelle zeigte. Das Bild war nur von geringerer Qualität und zeigte derweil den letzten, unfreundlichen Kunden, wie dieser sich beim Gehen eine Zigarette ansteckte. Als er die Hausecke erreichte, verschwand dessen Körper in der Dunkelheit. Es war allerdings kein normales „Verschwinden“ – es war so, als wenn ihn die Nacht verschluckt hätte.

„Hä?! Wie konnte das jetzt passieren? Von einer Sekunde auf die Andere ist er verschwunden? Sicherlich ist das Bild der Kameras sowas von schlecht, dass die einige Aussetzer haben. Es kann ja nur eine optische Täuschung sein. Mehr nicht.“

Das Radio würde wohl dazu beitragen, die verbleibende Arbeitszeit erträglicher zu machen. Der junge Student schaltete eben dieses ein und es waren die Nachrichten zu hören. Eine blecherne Stimme durchströmte den kleinen Verkaufsraum der Tankstelle.

„…und nun die Kurzmeldungen. Der in der gestrigen Nacht ausgebrochene Straftäter, Thomas Winston ist noch immer auf freiem Fuß. Er nutzte die Gelegenheit, um aus einer Anstalt, wo er in der geschlossenen Psychiatrie untergebracht war, zu entfliehen. Hinweise zu seinem Aufenthaltsort nimmt jede Polizeidienststelle entgegen und nun zum Wetter...“

„Na hoffentlich ist der entflohene Typ langsam wieder in Gewahrsam. Leute gibt’s…“

Sprach Nik wieder zu sich selbst. Das ein psychisch gestörter Straftäter auf freiem Fuß war, war selbst in Ohio eine Seltenheit und sorgte ein wenig für Beklemmung.

Abermals klingelte das Telefon. Nik schreckte auf.

„Ok – wer stört jetzt? – Ja?“

Eine verzerrte Stimme war nun zu hören. Sie war deutlich klarer und dieses Mal fehlte auch das Röcheln:

„Nikiboy? Alles klar bei dir?“

„Bis jetzt noch! W…. wer spricht denn da?“

„Ein Freund.“

Wut kam im Studenten auf. Er fühlte sich jetzt richtig geleimt und dementsprechend heftig fiel auch seine Antwort aus:

„Was sie nicht sagen – hören Sie mir mal zu…  - Uhhh?! Wieder aufgelegt.“

Abermals fiel der Hörer auf die Telefongabel, doch diesmal halbwegs unachtsamer.

„Also entweder erlaubt sich da einer einen ganz üblen Scherz mit mir oder das ist dieser entflohene Irre aus der Anstalt.“

In diesem Moment hörte Nik ein Stöhnen und ein Klopfen aus dem abgeschlossenen Raum. Es hörte sich so an, als wenn ein Zombie hinter dieser Türe war und der junge Student bekam es mit der Angst zu tun:

Nik:

„Was? Schon wieder diese komischen Geräusche. Wenn ich doch nur in den Raum gehen könnte.

Es reicht mir jetzt! Ich sollte meinen Chef anrufen. Es ist zwar Mutig, um diese Zeit seinen Schlaf zu stören, doch was sein muss, muss sein. Irgendetwas ist in diesem Raum und ich kann so nicht tun, als wenn nichts wäre.“

Die Wahltasten des Telefons wurden betätigt und nach ein paar Rufgeräuschen, meldete sich sein Chef am anderen Ende der Leitung:

„Puuuh! Was? Wer ist da!“, der Manager wirkte etwas schlaftrunken.

„Entschuldigen Sie, dass ich Sie mitten in der Nacht einfach so anrufe, doch es geht einiges merkwürdiges hier vor sich. Ich kann es nicht alles beschreiben, doch ich habe eine langsam aber sich Unbehagen.“

„Nik? Hey Kleiner – da ist bei der ersten Nachtschicht immer so. Du bist etwas nervös, das ist alles.“

„Nein Chef!“, rief Nik in den Hörer, man merkte ihm an, dass er es mit der Angst zu tun bekam. „Ich höre merkwürdige Laute aus einem der Räume hinter dem Tresen. Ich wollte nachsehen, doch die Tür zu diesem Zimmer ist verschlossen!“

„Nik – keines der Räume innerhalb der Tankstelle ist verschlossen. Das ist gegen die Brandschutzbestimmungen. Also was soll der Scheiß?“, versuchte sein Chef ihn zu beruhigen.

„Ich schwöre ihnen – der Raum ist abgeschlossen!“

„Okay, okay, okay, ich mache mich dann mal auf den Weg. Dauert allerdings ein wenig, bis ich da bin. Halte die Stellung bis dahin ok. Vielleicht gehst du kurz in den Hinterhof und rauchst dir eine. Beruhige dich  - ok?“ – die Worte des Managers waren wie Balsam für die Seele des Studenten, der noch immer zitternd den Hörer in der Hand hielt. Innerlich fiel Nik ein Stein vom Herzen, denn wenn er nicht mehr alleine wäre, dann würde alles gut werden.

„Sicher Chef. Eine rauchen ist eine gute Idee – danke.“

„Bin gleich da!“ – das Telefonat war beendet und Nik versuchte nun, so gut es ging, die Zeit bis zur Ankunft seines Chefs zu überbrücken. Er vergewisserte sich noch einmal, dass kein Wagen an den Zapfsäulen stand, danach ging er in den Hinterhof der Tankstelle und zündete sich eine Zigarette an. Die kühle Nachtluft und der feine Geschmack seiner Zigarette verdrängten ein wenig seine Ängste. Als er sich wieder aufmachte die Tankstelle zu betreten, fiel ihm etwas Ungewöhnliches auf…

„Das ist ja nicht zu fassen! Die Tür steht jetzt ja offen! Ist mein Chef so schnell schon hier gewesen?“

Noch immer erstaunt über die geöffnete Tür, die vor kurzem noch verschlossen war, machte sich Nik auf, den Raum dahinter zu betreten. Was er im Halbdunkel dieses Raumes erblickte jagte ihm einen Schock ein, den er in allen Fasern seiner Muskeln spürte.

„Verfluchter Mist! Hier liegt ein Körper auf dem Boden – überall Blut!“ Nick schaltete das Licht ein und beugte sich über den Körper des Unbekannten, schwer verletzten Mannes. „Hey! Hören sie mich?!“

Er war immer noch mit dem Unbekannten beschäftigt, als er ein Hundeknurren bemerkte, dass vom hinteren Teil des Raumes zu kommen schien.  

„Was ist das? Ein Hund? Ein Schäferhund, angekettet an einem der Kisten. Scheint wohl ein Vorratsraum zu sein. Was geht hier eigentlich vor? Ich sollte die Polizei rufen.“

Nik hörte einige Schritte hinter sich, die näher zu kommen schienen. Es war der Manager der Tankstelle:

„Das ist nicht mehr nötig Nik.“, sagte dieser gefühlsarm und gelassen.

„Oh was?! Sie sind es, Mr. Osborne. Schnell dieser Mann hier braucht unsere Hilfe – sehen sie das viele Blut? Wir sollten Hilfe holen.“

Mr. Osborne, so hieß sein Chef, blickte gelangweilt auf den schwer verletzen Körper und dann wieder zu Nik: „Ich fürchte nicht, dass für ihn noch Hoffnung besteht.“

„Was meinen Sie! Verdammt helfen sie mir doch!“, in Niks Stimme lag Verzweiflung. Er wusste nicht mehr, was er tun sollte, um den Unbekannten, der in seinem Blut lag, zu helfen außer eben seinem Chef um Hilfe zu bitten. Dieser wiederum zeigte ein freches Grinsen und blieb gelassen:

„Hast Du dir mal diesen Kerl genauer angesehen, Nik?“

„Was meinen Sie?“

„Siehe genauer hin“, forderte der Manager ihn auf.

Nik sah genauer hin. Er erkannte am Kragen, des am Boden liegenden Mannes, ein Namensschild. Es war das gleiche Fabrikat wie seins. Es war ein Schild von der Tankstelle – worauf rote Buchstaben das Wort „Manager“ offenbarten. Darunter dessen Name: Harry Osborne. Ganz langsam sah sich Nik um. Seine Blicke wechselten zwischen seinem angeblichen Chef und dem Mann in der Blutlache hin und her. Wissend schmunzelte der falsche Manager ihn an.

„Ja Nik, ich bin nicht Mr. Osborne. Überraschung! Ich bin der Irre aus der Anstalt.“, in der Stimme des falschen Managers lag eine Spur von Extravaganz, gepaart mit Wahnsinn.  

Niks Augen weiteten sich. Panik durchfloss nun seinen Körper.

„Oh mein Gott! Nein! Tun sie mir nichts - bitte!“

Der irre Typ aus der Anstalt stolzierte überheblich herum und blickte dabei siegessicher auf Nik, der noch immer auf Knien flehend um sein Leben bettelte.  

„Weißt Du was mich tierisch anmacht, Nik? Ich mag es, wenn meine Opfer vor Panik nicht mehr wissen was abgeht! Deswegen meine Anrufe und ich habe dich die ganze Zeit hier beobachtet. Das dieser Hund seine Klappe nicht halten konnte, und ich ein wenig nachlässig war, diesen Typen hier gänzlich auszuknipsen sorgten weiter dafür, dich vollends unsicher zu machen.“

„Ich möchte leben! Bitte nein! Ich will nicht! Ich..“, der junge Student wagte es nicht aufzustehen und hob stattdessen seine Hände, die flehend zu Thomas Winston gerichtet waren. Dieser blieb unbeeindruckt davon und führte seine Erklärung unbeirrt fort.

„Tut mir leid. Leider wollte ich nichts weiter als einen Fluchtwagen, doch dieser Osborne hatte sich irgendwie quer gestellt. Ich musste ihn weh tun. Das verstehst du doch oder?!“

„Ich verstehe – ja! Ich werde auch niemanden was darüber sagen – ich schwöre es.“

Winston hörte Nik nicht mehr zu – es schien so, als wenn er in seiner eigenen Welt zu leben schien. Die pure perverse Lust am Leid anderer, die in Panik waren, lag in seiner Stimme. Seinem Gesicht konnte man ansehen, dass er etwas Schreckliches mit Nik vorhatte.

„Tja leider kamst du irgendwie dazwischen. Ich verriegelte schnell die Tür und tat so, als wenn ich dein Chef wäre. Wollte eigentlich schon weiterziehen. Aber leider habe ich immer wieder den Drang dazu, andere in Panik zu versetzen und bei einem so einem jungen Typen wie dich… macht mich dies umso mehr an!“ – die letzten Worte von Winston verstärkten noch die Befürchtungen seines Gegenübers, dass diese Nacht noch etwas bevorstand, was die Grenzen des Schmerzens und der Perversion übersteigen würde.

Nik konnte nur noch vor sich hin stammeln – in der Hoffnung, dass es schnell gehen würde.

„www…. Ww… was haben sie mit mir vor?!“

Er jetzt richtete Thomas Winston wieder seine volle Aufmerksamkeit auf den jungen Studenten:

„Ich bin das noch am entscheiden – doch eines weiß ich jetzt schon… es wird mir mehr Spaß bereiten als dir.“

Ein Lachen war zu hören, ein krankes, perverses, irres und verstörendes Lachen. Diese Nacht ging zu Ende – ebenso wie das Leben des jungen Studenten, den wir unter den Namen Nik kannten.  

Fotofabrik (Torben L.) August 2020


ENDE