Deutsches Creepypasta Wiki
Advertisement

Es war eine klare Nacht. Nur die Laternen, Häuser und der Vollmond gaben Licht. Ein Auto fuhr die Straße entlang, die sich menschenleer durch die Landschaft zog. Die Frau hinter dem Steuer hatte blaue Flecken am Körper und zitterte unkontrolliert. Tränen liefen ihr die Wange herunter und vermischten sich mit dem Blut, welches ihr aus Nase und Mund kam. Sie weinte nicht aus körperlichen Schmerz, sondern weil ihr alles zu viel wurde. Eine Last, die sie nicht mehr halten konnte.

Schuldgefühle nagten an der jungen Frau, dessen Schluchzen immer wieder die Stille durchbrach. Sie hatte als Mutter versagt. All die Jahre konnte hat sie zugelassen, dass es ihrer Tochter schlecht ging. Sie hatte zugelassen, das ER ihr wehtat.

ER hieß eigentlich Mark Anderson und war ihr Ehemann. Mit ihm hatte sie sich ihre Existenz aufgebaut, glaubte glücklich zu sein und eine heile Familie zu haben. Aber sie hatte nicht bemerkt, das alles kaputt ging, nicht mehr zu retten war und nur noch wie ein Haufen Glassplitter vor ihren Füßen lag. Trotzdem hatte sie es ignoriert, nach außen hin eine perfekte Illusion einer heilen Familie aufgebaut und sich somit selbst belogen. Sich und ihre Tochter.

Bei diesem Gedanken begann sie stärker zu weinen und ihre Sicht zu verschwimmen. Sie hatte so viel falsch gemacht. Sie konnte einfach nicht weg, denn sie wollte nicht wahr haben, dass der Mann, den sie einst liebte einem narzisstischen Monster gewichen war, welches jeden Moment austicken könnte.

Mittlerweile war sie in der Innenstadt von Paducah angekommen. Nur ein paar Autos und besoffende Leute, die aus den Bars gestolpert kamen, waren auf den Straßen. Sie schütelte den Kopf, als sie all die Betrunkenen sah, und dachte daran, wie Alkohol aus dem Mann, den sie liebte, ein brutales Schwein gemacht hatte.

Die 38 jährige Frau war auf dem Weg zu ihrer Freundin, um endlich dem Schrecken zu entkommen, dem sie und ihre Tochter so lange ausgeliefert war. Nun wollte sie die Polizei rufen, damit diese Milena rausholte.

Peducah. Allein der Name der kleinen Stadt im Bundesstaat Kentucky ließ alle Erinnerungen hochkommen. Hier hatte sie Mark kennengelernt und geheiratet. Hier war ihre Tochter Milena geboren worden und auch sie war in Peducah groß geworden. Aber die Stadt, die ihr sonst immer als sichere Festung vorkam, wurde immer bedrohlicher und schlimmer. Kriminalität, wurde immer präsenter in ihrem Umfeld und auch sie war schon Opfer einer Straftat. Man könnte sich abends alleine nicht raus wagen, ohne zu riskieren ausgeraubt zu werden. Sie sah noch ganz genau, wie der Mann eine Schusswaffe auf sie richtete und sagte, sie solle ihm alle Wertsachen geben. Dieses einschneidene Erlebnis war ein Schock für sie, von dem sie sich nie wirklich erholen konnte. Und es wurde immer mehr.

Mark verlor seinen Job und schlug immer härter und öfter zu. Milenas Noten wurden schlechter, da sie sich immer mehr zurück zog und sie musste einen Nebenjob annehmen, um noch mehr Geld zu verdienen.

Mittlerweile war sie so tief in Gedanken versunken, dass sie langsamer fuhr. Selbst das permanente Hupen ihres Hintermannes nahm sie nicht war, bis dieser schließlich überholte. Er übersah dabei aber das entgegenkommende Auto und schnitt das Auto der Mutter um nicht erfasst zu werden. Diese riss erschrocken den Lenker rum und das Auto begann sich zu drehen. Sie versuchte hektisch entgegenzulenken, aber es war schon zu spät. Der Wagen drehte sich um 90° und überschlug sich, während die Frau panisch schrie. Es krachte in den Gegenverkehr und knallte in einen Laster, der das Auto wie eine Fliege zerquetschte.

So stand es in der Unfallakte die Milena sich durchgelesen hatte, nachdem sie von dem Unfall erfuhr. Ihre Mutter ist auf dem Weg ins Krankenhaus an ihren Verletzungen erlegen, da die Feuerwehr die junge Mutter nicht schnell genug aus dem Auto bergen konnte. Für die damals 16-jährige brach eine Welt zusammen. Der einzigste Mensch, der ihr was bedeutet hatte, war weg... für immer. Sie konnte sich noch nicht einmal verabschieden. Damals hatte sie gesehen, wie Erica wegfuhr und das war das letzte mal, das sie sie lebendig sah.

Am Tag der Beerdigung, der ironischer Weise sehr sonnig und schön war, waren alle Freunde und Familie gekommen, bis auf Mark. Dieser hatte sich nicht mal im kleinsten darum geschert seiner Frau die letzte Ehre zu erweisen. Als der Sarg langsam heruntergeladen wurde konnte jeder nochmal eine Rose mit reinlegen. Danach hielt ihr Bruder eine Rede, zum Abschied von Erica, die viel zu jung starb.

Auch Tage nach der Beerdigung hatte sich nichts geändert. Milena musste alles regeln und den Haushalt schmeißen, um nicht im Dreck zu versinken. Ihre Mutter hatte ihr alles notwendige beigebracht, was sie jetzt in die Tat umsetzen konnte. Es hatte lange gedauert, bis sie alleine im Haushalt klar kam und wusste, wie man bügelt, ohne sich zu verbrennen.

Mit 3 Jahren hatten Ärzte bei ihr das Cipa-Syndrom, eine vererbliche Krankheit, die in Ericas Familie vorkam, diagnostiziert. Oftmals mussten sie ins Krankenhaus, da Milena etwas hatte, es aber nicht bemerkte. Mit der Zeit lernte sie aber auf sich aufzupassen, auch wenn sie jede menge Pflaster verbrauchte.

Mittlerweile hatte sie sich angewöhnt, immer mal wieder nachzugucken, ob irgendwas ist. Immer nach der Hausarbeit oder Ausflügen mit der Klasse musste sie gucken, ob sie sich geschnitten hatte oder etwas blau war, was ganz schön nervig war, aich wenn ihre Klassenkameraden das cool fanden.

Mark half nie mit im Haushalt, fand aber schon nach ein paar Wochen eine Neue Freundin, mit der er zusammen war. Sie hieß Alena und hatte zwei Zwillings-Töchter, die sie wie Engel behandelte. Milenas Bedürfnisse kamen da oft zu kurz, da sich beide nur auf die jüngeren Zwillinge konzentrierten. So kam es, dass sie in einer alten Besenkammer schlafen musste und für ihre wenigen Sachen einen Schuhschrank als Regal hatte. Sie war sich sicher, dass sie nur noch nicht im Heim war, weil die anderen sonst selbst putzen mussten und dazu zu faul waren.

Nach drei Monaten heirateten sie dann auch und zogen endgültig bei ihnen ein. Von da an wurde es ganz schlimm. Immer wieder geriet die 17-jährige mit ihrer Stiefmutter und ihren beiden Töchtern an einander. Mark veränderte sich wieder zu einem liebevollen Vater, der nicht mehr trank oder zuschlug, wenn was nicht passte, aber trotzdem war er immer noch das Arschloch von früher. Alena arbeitete in einem Solarium und Mark machte ab und zu so Nebenjobs wie: Briefträger, Autowäscher oder Müllsammler. Um ehrlich zu sein fand Milena es ziemlich gut, dass Mark sich wieder aufgerappelt hatte und freiwillig an einer Therapie teilnahm, aber ihre Mutter wird sie trotzdem nie wieder bekommen. Mark hatte mit seiner alten Familie abgeschlossen, weshalb er Milena nie beachtete und sich auch nicht um sie kümmerte. Alle Aufmerksamkeit galt Sina und Alexa, den beiden Prinzessinin. Diese wollten Milena nicht als Familie hinzuzählen und sahen sie mehr als Putzhilfe, als als Stiefschwester. Sie fanden sie und ihr ganzes Verhalten komisch, was sie ihr auch immer wieder klar machten.

Milena war auch schon immer etas seltsam gewesen. Sie war mitlerweile 1,83m Groß. Sie hatte hellbraune Haare, die langsam dunkelbraun wurden. Früher waren sie blond gewesen und gingen ihr bis zu den Schultern. Heute gehen sie bis kurz unters Schulterblatt. Sie hatte dunkelbraune Augen und war ziemlich blass, was daran lag, da sie ungern raus ging. Weil sie keinen Schmerz spüren konnte, wurde sie in der Grundschule oft als "Alien" bezeichnet. Dies änderte sich aber an der Middle School, an der ihre Krankheit als 'cool' oder 'krass' betietelt wurde. Sie machte sich aber nichts draus, weil sie mit ihren Klassenkameraden nur wenig zu tun hatte. Sie war immer ziemlich höflich, aber wenn sie einen mochte war sie witzig und energiegeladen. Sie lachte viel und liebte es, Unsinn zu machen. Aber manchmal konnte sie einem auch gehörig auf den Zeiger gehen, weil sie gerne Leute ärgert und ihnen Streiche spielt. So kam es, dass ihre Eltern eine angelente Tür nur mit vorsicht öffneten und immer ihre Hausschuhe nach Mäusefallen absuchten, aber Milena kriegte sie immer dran, wenn sie wollte. Aber mit der Zeit lachte sie nicht mehr, oder machte Quatsch wie sonst immer. Ihre Familie zerbrach und das zu sehen, machte Milena ebenfalls kaputt.

Sie war gerade dabei Teller abzuwaschen, als sie ihren Vater fluchen hörte. Anscheinend hat er wieder eine Ablehnung für einen festen Job bekommen und war mächtig sauer. Alena hat ihn tatsächlich dazu überredet, sich einen festen Job zu suchen und was Milena noch mehr überraschte war, dass er es tatsächich tat. Er hatte früher auch alles für seine Familie getan, bevor er zu dem Monster wurde, als das Milena ihn kannte. Seit zwei Jahren hat er nichts mehr für sie getan. Er hat nicht gefragt wie es ihr nach dem Autounfall von ihrer Mutter vor einem Jahr ging, ob es in der Schule gut läuft oder ob sie zusammen etwas tun sollten. Nein. Es kümmerte ihn nicht, was seine Tochter fühlte und das ist der Grund, warum Milena ihn so hasste. Er war der Grund, warum ihre Mutter starb und er war der Grund, warum sie sich so fühlte. Es war auch seine Schuld, warum sie Alena und ihre Töchter Sina und Alexa überhaupt ertragen musste. Bei ihnen war er so familienbewusst und liebevoll, dass Milena ins Essen brechen könnte. Für sie war es unverzeihlich, was ihr Vater ihr und ihrer Mutter angetan hat.

Nun kam Mark in die Küche und setzte sich schwerfällig hin. 'Er ist gerade mal 42 Jahre alt, benimmt sich aber wie ein Rentner', dachte Milena und widmete sich dem Bierglas, welches sie gründlich abwusch. Plötzlich ertönte die immer noch gereizte Stimme ihres Vaters: "Ich habe durst! Los beweg dich!", kommandierte er. Milena verdrehte die Augen und ging zum Kühlschrank. Sie machte ihn auf und guckte nach, was für Getränke da waren und begann aufzuzählen: "Wasser, Cola, Apfelschorle, Bier-" "Bier! Was fragst du überhaupt?" Unterbrach sie Mark und Milena schnappte sich entnervt eine Flasche von seinem Lieblingsbier, welches immer da war. Sie holte einen Öffner und öffnete die Flache, um den Inhalt danach in das frisch abgewaschene Bierglas zu füllen. Sie knallte es ihm auf den Tisch und nuschelte ein "Bitte". Mark hingegen nahm einen kräftigen Schluck und rülpste tief und lang, was Milena verstört gucken ließ, während sie das Spülwasser aus dem Waschbecken laufen ließ. Als alles abgetrocknet und verstaut war, hörte sie, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. 'Na toll! Jetzt kommen Sina und Alexa und zeigen ihre neue Kleidung, die Alena bestimmt von meinem Collegegeld gekauft hat', dachte Milena und seufzte. "Wir sind wieder daaaa!", riefen Alexa und Sina gleichzeitig. Die Beiden rannte zu Mark um ihn zu begrüßen und ihm die neuen Sachen zu zeigen, die sie gekauft hatten. "Dann ist es wohl Zeit, für eine Modenschau!", sagte Alena und die beiden Zwillinge quietschten begeistert. 'Oh je, jetzt kommt das wieder'. Nach kurzer Zeit kamen beide in die Küchen und präsentierten ihren neuen Look. "Das ist aus Seide und das Parfum ist ein sehr teures.", sagte Sina begeistert. "Ach herje! So viele unschuldige Raupen mussten für dieses hässliche Ding sterben. Also, das nenne ich Verschwendung und übrigens... wisst ihr, warum das Parfum so teuer ist?" Milena sah Sina an und sagte: " Es ist Walkotze. Ja, du sprühst dich mit der Kotze von Walen ein und findest es geil." Sina machte große Augen und guckte hilfesuchend zu Mark. "Man Milena! Musste das jetzt sein?! Wieso musst du immer alles kaputt machen?", schnautzte dieser dann. "Die bessere Frage ist wohl: Warum kauft ihr immer so übelst teure und zudem noch hässliche Sachen?", konterte diese. Das reichte ihm. Er stand auf, packte Milena am Nacken und zog sie hinter sich her. Er machte ihre Zimmertür auf und stieß sie unsanft in ihr Zimmer. "Wir geben halt gerne Geld aus für die Beiden!", schrie er und mit diesen Worte schlug er die Tür zu und hinterließ eine erschrockende Milena. 'Meine Mutter hat wenigstens einen Schulabschluss und was erreicht in ihrem viel zu kurzem Leben.', dachte sie und legte sich auf ihr Bett. "Du bist doch selbst daran schuld, dass ich so geworden bin!", schrie sie und schlug wütend gegen sie Wand, welche schon einige Löcher hatte. Sie kramte in ihrer Schublade rum, biss sie die beiden Bowie Messer fand, die sie von ihrer Mutter bekomen hatt, als sie 14 war, weil sie sich schon immer für Waffen begeisterte. Das war auch einer der Gründe, warum sie von Alena, Sina und Alexa gemieden wurde.

Die beiden Messer waren in einer schwarzen Messerscheide und hatten schwarze Griffe. Milena hatte neulich auch zwei schwarze Tragegurte von ihrem gesparten Geld gekauft, um sie befestigen zu können. Die beiden Waffen und ein Bild waren die einzigsten Sachen, die von ihrer geliebten Mutter geblieben sind. Sie packte die beiden Messer wieder weg und ließ sich auf ihr Bett fallen, in dem sie dann einschlief.

*** Hustend wachte sie auf und setze sich hin. Sie verkrampfte sich und hustete weiter, bis es nachließ und sie sich beruhigte. Ihr Herz raste und ihre Hände zitterten. Sie strich sich durch ihr Haar und sah auf die kleine digital Uhr, neben ihren Bett. Es war 0 Uhr... Mitternacht. Nachdem sie sich geringen hatte, stand sie auf und öffnete ihr Fenster, um tief Luft zu holen. Sie ließ ihren Blick durch die Gegend schweifen, bis sie eine Kreatur sah, die neben dem Nachbarshaus stand. Erschrocken stolperte sie zurück und fing wieder an zu husten. Sie richtete sich auf und stolperte zu ihren Fenster um es zu schließen. Danach lehnte sie sich gegen ihre Wand und rutschte an ihr runter. Sie wusste nicht, wie lange sie dort saß, aber irgendwann beruhigte sie sich und schlief erschöpft ein.

***

Ein heftiges Klopfen an der Tür ließ Milena aufwachen. Sie stand auf und öffnete diese, um in das wütende Gesicht von Alena zu sehen. Ohne ein Wort ging sie in die Küche und ließ Milena so stehen. Mit einem brummen suchte sich die 17-jährige ein schwarzes T-shirt und eine graue Hose raus. Dazu zog sie schwarz weißen Sneaker an und stapfte in die Küche, in der der Rest ihrer Familie saß. Wortlos setzte sie sich hin und fing an zu essen, während die Anderen munter zu plappern anfingen. Milena hielt sich ruhig und aß schnell ihre zwei Brötchen auf, um dann wieder in ihr Zimmer zu verschwinden. Als sie auf ihr Bett zuging sah sie einen Brief, der auf ihrem Kissen lag. Es war kein Absender zu sehen und auf der Rückseite war der Brief mit schwarzem Wachs versiegelt. Ein Kreis mir einem Kreuz durch war in das schwarze Wachs eingedrückt worden und sollte anscheinend so eine Art Wappen oder so sein. Verwirrt nahm sie ihr Taschenmesser und schlitzte den Brief auf. Der Inhalt ließ sie erschaudern. Es waren zwei Fotos, zusammen mit einem Zettel, den sie aber erstmal deine Beachtung schenkte, enthalten. Sie nahm das eine Bild und sah es an. Es handelte sich um das Familienfoto, dass sie im Januar gemacht hatten. Mark, Alena, Sina und Alexa waren darauf abgebildet. Milena sollte nicht mit drauf sein, da sie sich zum einen nicht zu dieser Familie zugehörig fühlte und zum anderen, weil Mark mit seiner alten Familie nichts mehr zu tun haben wollte. Milena wurde seltsam als sie sah, dass jedes Gesicht mit rotem Maker durchgestrichen war. Emotionslos nahm sie das andere Bild hoch, auf diesem sie selbst zu sehen war. Auf der Rückseite stand etwas. 'NEVER FORGET WHAT THEY DID TO YOU', stand groß und breit da. 'Was soll das?', fragte sie sich und nahm den Brief. Sie faltete ihn auf und sah ihn an. 'MACH DICH BEREIT', stand mit roter Farbe geschrieben. Verwirrt überlegte sie, aber dann handelte sie einfach Sie sprang auf und holte ihre Box raus. Sie wusste nicht, warum sie tat, was sie tat, aber es fühlte sich richtig an und dieses Gefühl ließ sie weiter machen. Sie nahm die beiden Gurte und befestigte sie an ihrer grauen Hose. Daran befestigte sie die beiden Messerscheiden. Dann band sie ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und zog sich ihren schwarzen Mubdschutz an. Schnell zog sie ihre schwarze Lederjacke mit grauer Kaputze an und machte sie zu. Sie zog ihre Kaputze auf und band ihre Schnürrsenkkel fest. Zu guter letzt nahm sie ihre beiden schwarzen Handschuhe und rannte aus dem Raum. Sie ging durch die Terasse zu einer undichten Stelle im Zaun, durch die sie durchschlüpfte. Gerade als sie rennen wollte, waren Schreie zu hören, sie sie dazu animieren schneller zu laufen. Schneller und schneller, bis sie den naheliegenden Wald erreichte, in dem sie verschwand. Als das Adrenalin nachließ lehnte sie sich erschöpft an einen Baum und atmete tief durch. Sie schüttelte sich und fing wieder an zu husten. Sie zog ihren Mundschutz runter und hustete laut weiter. Im Augenwinkel sah sie etwas schwarzes und eine laute Stimme hallte in ihren Kopf: 'Hab keine Angst mehr, Kind, du bist jetzt bei mir'. Danach wurden ihr Beine schwach und sie sackte zusammen. Bevor sie ganz das Bewusstsein verlor sah sie noch das Wesen, welches ihr schon mal begegnet war, wie es sie hochnahm. Dann wurde alles dunkel.

***

"Ein 26-jähriger Mann hat gestern auf seiner täglichen Joggingtour eine Leiche gefunden. Es handelte sich um den -seit drei Tagen vermissten- Ronny H., der von seinem Besuch bei Freunden nie zurückkam. Die Untersuchungen der Polizei ergaben, dass der Mann anscheinend erstochen wurde. Bei der Tatwaffe handle es sich wohl um ein Bowie Messer, was der Gerichtsmediziner bestätigte.

Das ist jetzt schon der siebte Mord in zwei Wochen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei der Täterin um die 17-jährige Milena Anderson handelt, die unter den Namen 'The Soulless' bekannt ist, und vor exakt zwei Wochen verschwunden ist, nachdem sie ihre Familie anscheinend brutal ermordet hat. Nachbarn bestätigten, dass es immer wieder Auseinandersetzen gab, die das Verhältnis stark beeinträchtigten. Bilder einer Überwachungskamera zeigen eine Person, die mit der Gesuchten übereinstimmen. Auffällig ist das Zeichen auf ihrem rechten Handgelenk. Es zeigt einen Kreis, mit einem X durch.

Milena Anderson ist sehr gefährlich und wahrscheinlich psychisch krank. Wenn sie dieses Mädchen sehen sollten, sprechen sie sie nicht an, sondern rufen sie die Polizei.

Da die Meisten Morde im Wald passierten, bittet die Polizei sich von Wäldern fern zu halten und die Ruhe zu bewahren. Vermeiden sie es, nachts alleine unterwegs zu sein und achten sie auf Personen, die sich auffällig verhalten.

Ich bin Melanie Saders und das waren die Nachrichten um 20:00 Uhr."

Advertisement