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Aktuelle Version vom 4. November 2019, 23:08 Uhr

Jede Nacht vor meinem Bett sah ich dieses Ding, Es war einfach da. Manchmal war ich mir selbst dessen nicht mal sicher. Und doch sah ich es. Jede Nacht. Es lag da, den Kopf zu mir aufgerichtet mit offenen Augen, ganz rot. Ich hörte es atmen, jede Nacht. Und irgendwann begann es näher zu kommen.

Mit jeder Narbe an meinem Arm und mit jedem Schnitt an meinem Bein kam es näher. Irgendwann begann das Atmen lauter zu werden immer lauter, ja, schon beinahe zu einem Schnüffeln heranzuwachsen. Ich schlief kaum. Ich arbeitete und trank. Immer mehr. Ich arbeitete und trank. Und schnitt. Ich schnitt mich seit meiner Kindheit und es gehörte für mich schon immer zu Bewältigung von Problemen. Und es kam näher, mit jedem Schnitt.

Es muss irgendwann im September gewesen sein: nach einer Woche ohne Schlaf und kaum Essen brach ich zusammen, in der U-Bahn, musste ins Krankenhaus.

Wusste ich war, zumindest vorübergehend, vor dem Wesen sicher. 

Ich aß und schlief wieder. Drei Tage lang. Meinen Aufenthalt über. Es ging mir besser. Die Wunden begannen zu heilen, sowohl die des Schlafmangels, als auch die des Rasiermessers. Beinahe begann ich das Etwas zu vergessen.

Ich lief nachhause, hatte niemanden der mich abholen könnte. Auf dem Weg ging ich bei einer Apotheke vorbei, um die Schlafmittel zu holen, welche mir empfohlen wurden. Während der Apotheker noch im Regal, hinter dem langen Tresen, nach der richtigen Packung suchte, sah ich sie. Und sie ließ mir kalten Schweiß über den Rücken laufen. 

Eine Hand, aus Schatten oder Rauch bestehend, wand sich samt Unterarm unter der Theke hervor und holte schlagartig nach mir aus. Instinktiv rannte ich aus der Apotheke,  ohne auch nur eine meiner Tabletten erhalten zu haben. Die folgenden Nächte schlief ich nicht. Das Wesen war während meiner Abstinenz näher denn je gekommen.

Der grauenhaft laute, nach Verwesung riechende Atem ließ mich nicht ein Auge zumachen.

Ich konnte direkt in dir rot glühenden Augen sehen, wie sie aus tiefster Seele zu brennen schienen. In der neunten Nacht ohne Schlaf merkte ich das ich einknickte, obwohl das Wesen da war. Ich hatte Panik doch konnte ich mich nicht gegen den Schlaf, welcher über mir zusammen brach, wehren.

Ich wachte morgens, und damit meine ich um 02.30 Uhr morgens auf. Ich spürte etwas auf meiner Brust und ein undefinierbarer Geruch stieg mir in die Nase. 

Als ich die Augen öffnete verkrampfte sich mein gesamter Körper schlagartig. Ich könnte nicht mehr atmen, spürte sofort wie meine Hände kalt und schweißnass wurden und wie mein Puls beschleunigte: Es saß auf mir. Und es grinste.

Mit einem kreischenden und gleichzeitig unsagbar tiefem und bösen Lachen warf es sich auf mich nieder. Mir wurde schwarz vor Augen und ich dachte mein Leben würde sein Ende finden.

Ich weiß nicht wie lange ich ohnmächtig war, doch als ich meine brennenden Augen aufschlug fand ich mich an einem anderen Ort als meinem Bett wieder. Ich lag auf einem Feld. Unter gelben Himmel, ohne Sonne, ohne Mond, ohne Sterne, ohne Wolken, ohne Hoffnung. Auf dem gesamten Feld lagen Leichen, manche halb verwest, andere brennend.

Ich blickte auf den Haufen welcher mir am nächsten lag, machte einen Schritt darauf zu. Noch einen. Ich war fast da. Ich streckte meine Hand nach dem Körper aus, welcher mein Gesicht trug.

In dem Moment in dem ich ihn berührte wurde mir schwarz vor Augen und ich spürte wie mein Körper schmerzhaft auf den Boden aufschlug.

Danach spürte ich lange Zeit nichts.

Jetzt liege ich jede Nacht hier, beobachte dich  beim Schlafen und probiere dich zu warnen.