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Im Schattenreich – Fortsetzung von: Wo bin ich ?

Nachdem ich hineingezogen wurde, sah ich erst mal gar nichts. Kurze Zeit später jedoch erkannte ich das Flimmern einer Kerze. Ich sah mich kurz um. Es war eine Art Hütte. Sie wirkte kleiner als sie von außen aussah. In der Mitte ein runder Tisch mit der Kerze darauf. Erstmals nahm ich den Geruch von vermodertem Holz wahr. Gegenüber saß der Mann, der mich gerettet hatte. Jedoch war das erste, was ich wollte, nicht mich zu bedanken, sondern zu fragen: „ Wo zur Hölle bin ich hier? “. „ Beruhige dich erst mal, du wärst fast erwischt worden. Du solltest … “ „ Ich will nicht wissen, was ich tun soll, sondern wo ich hier bin!“, unterbrach ich ihn. Anscheinend war ich ziemlich unsanft, denn zuerst starrte er mich eine Weile verblüfft an, bevor er sich räusperte und anfing zu erzählen.

„ Nun ja, es ist so. Das, wo du dich hier befindest, ist das Schattenreich.“ „Das WAS?“ unterbrach ich ihn erneut und ahnte, dass ich mich zurückhalten sollte, so angesäuert wie er mich anstarrte, bis ich meinen Mund wieder schloss. „ Im Schattenreich. Du fragst dich, warum du hier bist. Nun ja, es ist so: Für normale Menschen ist das Schattenreich natürlich unsichtbar, doch du wurdest von diesem Regen getroffen. Hast du nicht gemerkt, wie du kurzzeitig ohnmächtig wurdest. Du hast dich in einen Schattenmenschen verwandelt. Nur so hattest du die Möglichkeit, hier reinzugelangen.“ Das war fürs erste Erklärung genug, doch eines wollte ich noch wissen: „Wo waren die anderen Menschen gewesen?“ Seinem Gesichtsausdruck nach verhieß diese Aussage nichts Gutes.

Du hast niemanden gesehen?“ „N-Nein. Ist das etwa schlimm?“ fragte ich zurück „Sehr schlimm sogar“, antwortete er. „Laranto sucht wieder Sklaven.“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also fragte ich, wer Laranto sei. „Er ist der Herrscher dieses Reiches. Er sucht Sklaven, die ihm helfen, die Lichtwelt, also deine Welt, nach und nach zu erobern.“ „Aber wir müssen ihn doch irgendwie aufhalten?“, fiel ich ihm erneut ins Wort. „Nun ja, dazu musst du die vier Heiligen suchen. Sie wurden genau wie du als Sklaven Larantos ausgesucht, doch sie waren die Einzigen, die nicht sofort den Drang verspürt haben, in das Schloss zu laufen um Laranto zu dienen. So wie du. Nur mit diesen vier hast du die Möglichkeit, deine Welt vor diesem Unheil zu Beschützen.“ „Und wo finde ich diese?“ „Der Erste befindet sich im Inneren der Berge, ein Stück südlich von hier. Der Zweite befindet sich tief … “

Er hörte auf zu reden; die Erde bebte. Die Decke wurde von dem Haus gezogen. Kleine Stöcke fielen runter, sodass ich mir die Augen zuhalten musste. Dann sah ich es. Es war genau das selbe Vieh von vorhin; nur gefühlte fünf mal größer und fünf mal stärker. Ehe wir uns aus dem Staub machen konnten, schnappte es sich den alten Mann, schleuderte ihn hin und her und fraß ihn schließlich auf. Ich musste mich so darauf konzentrieren, nicht rumzuschreien und mich gleichzeitig zu übergeben, dass ich beinahe vergaß, wegzurennen.

Ich durfte nicht weiter trauern. Ich musste gehen, ins Innere der Berge mit der Hoffnung, meine Welt zu beschützen.

Fortsetzung : Der Bergkristall

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